Rettungen an Weihnachten – Rega im Einsatz in den Alpen
Rettungen an Weihnachten – Rega im Einsatz in den Alpen
27.12.2025 | 14:38
Redaktion Polizeiticker Schweiz
Kletterer werden im Scheinwerferlicht des Rega-Helikopters aus der Felswand lokalisiert (Bildquelle: Rega)
Über die Weihnachtstage vom 24. bis 26. Dezember standen die Helikopter-Crews der Rega rund 110-mal im Einsatz. Besonders anspruchsvoll waren am Stephanstag zwei alpine Rettungen im Berner Oberland und im Alpstein.
Kurz vor Mittag am Stephanstag ereilte die nationale Luftrettungszentrale der Rega die Meldung über den Absturz eines Berggängers bei der Mittagschrinne im Berner Oberland in der Nähe von Brienz. Eine Person einer Zweier-Seilschaft war mehrere hunderte Meter abgestürzt. Aufgrund des äusserst steilen Geländes am Einsatzort bot die Rega-Einsatzleiterin zusätzlich zur Helikopter-Crew von «Rega 10» aus Wilderswil einen «Rettungsspezialisten Helikopter» (RSH) der Alpinen Rettung Schweiz auf.
Der Verunfallte war beim Absturz erheblich verletzt worden und konnte von der Crew medizinisch versorgt werden. Für die Evakuation des Begleiters aus dem steilen Couloir wurde ein zweiter Rega-Helikopter aufgeboten: Die Crew von «Rega 17», die an Tagen mit einem hohen erwartetem Einsatzaufkommen zusätzlich in Wilderswil stationiert wird. An der Rettungswinde flogen die beiden Rega-Crews schliesslich zeitgleich den Verletzten sowie den unverletzten Begleiter aus dem exponierten Gelände in Sicherheit (siehe Bild).
Nach Steinschlag in der Felswand des Kreuzbergs (SG) blockiert
Zu einem weiteren anspruchsvollen, alpinen Einsatz kam es späten Nachmittag in der Ostschweiz im Alpsteinmassiv. Zwei Kletterer befanden sich in der oberen Hälfte der Felswand des sechsten Kreuzberges (SG), als einer der beiden von einem herunterfallenden Stein getroffen und im Gesicht verletzt worden war. Sie alarmierten daraufhin die nationale Luftrettungszentrale der Rega, welche umgehend die Crew von «Rega 16» aufbot. Diese befand sich bereits in der Luft und über der Hochnebeldecke, weil sie sich im Rückflug vom Kantonsspital Chur befanden, wo sie kurz zuvor einen vorangehenden Einsatz mit der Übergabe des Patienten abgeschlossen hatten.

Rega-Helikopter im alpinen Steilgelände bei einem anspruchsvollen Rettungseinsatz (Bildquelle: Rega)
Rettung aus der Wand und im Autopilot unter die Nebeldecke
Für den anspruchsvollen Einsatz nahmen sie einen «Rettungsspezialisten Helikopter» der Alpinen Rettung Schweiz (ARS) auf, der die Rega-Crews im alpinen Gelände unterstützte. Am Einsatzort angekommen, konnten sie mit Hilfe des Scheinwerfers die Kletterer in der Wand lokalisieren, die in der aufziehenden Dämmerung mit Leuchtzeichen auf sich aufmerksam machten (siehe Bild).
Der Rettungsspezialist wurde an der Winde in die Wand abgesetzt, wo er die beiden für das Ausfliegen an der Winde vorbereitete. Die beiden konnten anschliessend ausgeflogen und der Verletzte medizinisch versorgt werden. Aufgrund der Hochnebeldecke, die sich in der Zwischenzeit noch viel weiter ausgebreitet hatte, musste die Rega-Crew für den Flug unter die Nebeldecke auf das sogenannte Instrumentenflugverfahren zurückgreifen, welches auch Flüge durch Wolken auf vordefinierten Flugrouten erlaubt.
Deutlich weniger Helikopter-Einsätze über die Weihnachtstage als im Vorjahr
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Helikopter-Crews der Rega an den Weihnachtstagen zwischen 24. bis und mit Abend des 26. Dezembers rund ein Drittel weniger Einsätze geflogen als im Vorjahr. In diesem Jahr entfiel rund die Hälfte der geflogenen Einsätze auf den Stephanstag.
Allgemein widerspiegeln die Einsatzzahlen der Helikopter-Crews die Wetterbedingungen sowie das Freizeitverhalten der Menschen in der Schweiz und unterliegen deshalb natürlichen Schwankungen.
Quelle der Nachricht: Rega-Mediendienst

