Basel Stadt – Mehrere Amokdrohungen an Schulen
12.12.2024 | 08:21
In sozialen Medien verbreitete Amokdrohungen sorgen aktuell für Angst und Verunsicherung. Der Kantonspolizei Basel-Stadt ist es dank der guten Zusammenarbeit mit den Schulen und den Strafverfolgungsbehörden gelungen, in den letzten Wochen einen Tatverdächtigen zu identifizieren. In vier Fällen sind die Urheber der Drohungen noch nicht ermittelt.
Seit Wochen drohen Jugendliche in sozialen Medien mit Amoktaten an Schulen. Jede einzelne Amokdrohung löst bei Schülerinnen und Schülern, Eltern und Erziehungsberechtigten, aber auch bei Lehrpersonen grosse Ängste aus. Im Kanton Basel-Stadt kam es in den letzten Wochen zu fünf Drohungen an Schulen. In allen Fällen wurde die Kantonspolizei Basel-Stadt durch die Schulleitungen informiert. In einer aufwändigen Zusammenarbeit zwischen Schulleitung und Polizei wurde jede Drohung in enger Zusammenarbeit analysiert. In allen Fällen wurde davon ausgegangen, dass die Drohung im Zusammenhang mit einer «Challenge» in den sozialen Medien stand. Dennoch konnte nicht ausgeschlossen werden, dass die Verfasser die Drohung in die Tat umsetzen würden.
In einem Fall konnte der Tatverdächtige vor dem angekündigten Datum ermittelt werden. In diesem Fall gab der Tatverdächtige an, ein vorgefundenes Schreiben verfasst zu haben und beteuerte, dass er lediglich einen Scherz machen wollte. Da es sich bei solchen Drohungen jedoch um ein Offizialdelikt handelt, haben die Verantwortlichen der Schule die Kantonspolizei informiert. Die Spezialisten und Spezialistinnen der Jugend- und Präventionspolizei klärten den Sachverhalt ab und leiteten ein Strafverfahren ein. Während des laufenden Strafverfahrens durch die Jugendanwaltschaft kam es zu einer vorübergehenden Festnahme.
Im aktuellsten Fall wandte die Jugend- und Präventionspolizei in Absprache mit der Schulleitung ein neues Verfahren zur Lageeinschätzung und Täterermittlung an. Vor der angekündigten Tatzeit fand eine Ansprache der Kantonspolizei im Schulhaus statt. Dabei wurden alle Schülerinnen und Schüler über den Vorfall informiert und gebeten, allfällige Beobachtungen oder Hinweise, die zur Aufklärung beitragen könnten, zu melden. Bis zum angekündigten Tatzeitpunkt gingen keine Meldungen bei der Polizei ein. Dies führte dazu, dass die Kantonspolizei Basel-Stadt auch in diesem Fall bei der Schule präsent war. Mitarbeitende der Kantonspolizei standen in Bereitschaft, um eine konkrete Bedrohungssituation möglichst rasch abwenden zu können. Die Ermittlungen der Jugendanwaltschaft dauern an.
Die Kantonspolizei Basel-Stadt weist ausdrücklich darauf hin, dass Amoktaten weltweit bereits viel Leid und Angst verursacht haben. Amokdrohungen zum Scherz oder als Mutprobe sind nicht lustig und dazu geschmacklos. Bei Drohungen gegen Leib und Leben ermitteln die Strafverfolgungsbehörden von Amtes wegen und setzen alles daran, die Täterschaft ausfindig zu machen und zur Rechenschaft zu ziehen. Eine solche Drohung kann zu einer Verurteilung und hohen Kosten führen, auch bei jugendlichen Tätern. Die Kantonspolizei bittet Eltern und Erziehungsberechtigte, ihre Kinder und Jugendlichen für das Thema zu sensibilisieren und sie auf die Konsequenzen aufmerksam zu machen.
Quelle der Polizeinachricht: Kapo BS