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Bedrohung der legalen Casinos durch illegales Glücksspiel?

Illegales Glücksspiel schadet der gesamten Branche und sorgt immer wieder für Probleme. (Bildquelle: Heather Gill / Unsplash.com)

Trotz der strikten Regulierung in der Schweiz floriert das illegale Glücksspiel. Nachrichten, denn die Verantwortlichen mit der Sperrung ausländischer und somit nicht legalisierter Angebote kaum hinterherkommt, bestimmen bereits seit der Umsetzung der neuen Regelungen die Medien. Aber wie wirkt sich das Problem eigentlich auf die legalen Casinos aus? Dieser Artikel beleuchtet die Thematik einmal genauer.

Illegales Glücksspiel in der Schweiz: Aktueller Stand

Das Thema betrifft sowohl den stationären Bereich, wie auch das Glücksspiel im Internet. Eine recht aktuelle Vernehmlassung aus Mai sieht beispielsweise vor:

Bei dem angeprangerten illegalen Glücksspiel in Lokalen und Gastgewerben handelt es sich vielfach um die »Hinterzimmer-Pokerrunden« und nicht lizenzierte Sportwettenangebote.

Auf der anderen Seite steht das Online-Glücksspiel, welches in der Schweiz nur dann legal ist, wenn das Angebot von einem in der Schweiz lizenzierten Anbieter stammt. Doch im stationären Bereich gibt es Schwierigkeiten:

Beim Online-Glücksspiel besteht eines der grössten Probleme für die Schweiz, dass sie zwar den ausländischen Zugang nicht lizenzierter Anbieter verhindern kann, nicht aber, dass sich Bürger auf Umwegen in solchen Casinos registrieren.

*Welche legalen Alternativen gibt es? *

Im Zuge der neuen Regulierung vergab die Schweiz an insgesamt 21 Spielbanken Konzessionen. Die Konzessionen sind in zwei Varianten unterteilt:

A-Konzessionen gingen ausschliesslich an die AHV. Für die B-Konzessionen gilt eine Verteilung von 60 Prozent zugunsten der AHV sowie vierzig Prozent an den Standortkanton. Diese Anbieter mit einer Konzession dürfen auch das Online-Glücksspiel in der Schweiz präsentieren. Es gibt für Spieler also durchaus legale Optionen im stationären und Online-Bereich:

Die strikte Regelung bedeutete anfangs auch, dass keine Spiele von ausländischen Unternehmen angeboten werden dürften. Dies ist für passionierte Gambler natürlich ein Problem, immerhin haben sie ihre Lieblingsgames. Über Umwege ist dies jetzt aber möglich, da NetEnt mit einem Casino eine Zusammenarbeit begonnen hat, die nun das Angebot der Spiele mit einschliesst.

*Was ist bei Schweizer Online-Casinos zu beachten? *

Bislang werden Schweizer Gambler nicht belangt, wenn sie in einem illegalen Casino spielen. Empfehlenswert ist das dennoch nicht, denn im Zuge der Regulierung geschah eines:

Genau das kann jedem auch heute noch passieren, wenn er sich für ein Casino entscheidet, welches schlichtweg die EU-Lizenz, aber keine aus der Schweiz hat. Etliche Anbieter nehmen überhaupt keine Spiele mehr aus der Schweiz an, da dies im Endeffekt nur Probleme bereitet. Spieler sollten also:

Viele der Schweizer Online Casinos kombinieren das reine Casinospiel mit einem Sportwettenportal. Wer also hin und wieder mal wetten möchte, der kann sich auf die Legalität der Anbieter verlassen. Wer sich für Hintergrundinfos zu einzelnen Anbietern interessiert, findet mehr auf besteonlinecasinos.ch. Im stationären Rahmen gilt: Es sollten nur bekannte und geprüfte Casinos und Spielbanken aufgesucht werden. Sportwetten dürfen nur in lizenzierten Stellen aufgegeben werden. Sämtliche Angebote in Hinterzimmern sind illegal.

(Bildquelle: John Schnobrich / Unsplash.com)

Fazit – Bedrohung real

Natürlich wird das Schweizer Glücksspiel von illegalen Angeboten weiterhin bedroht. Da die Netzsperre samt Weiterleitung lange Zeit nicht effektiv funktionierte und Internetuser durchaus wissen, wie eine IP-Sperre zu umgehen ist, dürfte diese Bedrohung auch weiterhin aktiv bleiben. Es ist an den legalen Angeboten, das Interesse an illegalen Casinos zu entkräften, indem die eigenen Inhalte mit der Konkurrenz mühelos mithalten und sie gar übersteigen. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung dürfte durch die Zusammenarbeit mit NetEnt schon gemacht worden sein.

Im stationären Rahmen könnte ein Gesetz, welches aus der Vernehmlassung entstehen kann, viel bewirken. Wird Restaurantbesitzern oder Hoteliers nicht nur mit Bussgeld, sondern mit der Wegnahme ihrer Alkoholkonzession gedroht, dürfte ein Umdenken stattfinden. Allerdings ist auch hier ein einvernehmlicher und wirksamer Weg notwendig, wie beispielsweise, dass der Hotelier nicht für das Surfverhalten eines Gastes verantwortlich gemacht werden kann. Denn spätestens, wenn ein Gast ein VPN nutzt, da er sich auf Betriebsreise befindet, sollte der Hotelier keine Busse erleiden, wenn der Gast illegales Glücksspiel über das WLAN des Hotels betreibt.