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Erhöhtes Risiko für Wildunfälle im Herbst

Wildunfälle führen zu Millionenschäden und tausenden verletzten Tieren (Symbolbild) (Bildquelle: christophosterholt (CC BY-NC-ND 2.0))

Im Herbst steigt das Risiko für Wildunfälle. Besondere Vorsicht ist in den Kantonen Jura, Freiburg, Graubünden und Waadt geboten. Schweizweit dürften Wildunfälle Schadenkosten von 11,5 Millionen Franken pro Jahr verursachen. Fahrzeuglenker sollten auf Warnschilder achten, die Geschwindigkeit anpassen und bereit sein, zu bremsen.

In den Herbst- und Wintermonaten steigt die Gefahr für Wildunfälle. 3200 Schäden aufgrund von Zusammenstössen mit einem Wildtier wurden allein der AXA, der grössten Motorfahrzeugversicherung der Schweiz, vergangenes Jahr gemeldet. Das sind in etwa gleich viel wie 2018. Insgesamt verursachten Wildunfälle 2023 eine Schadensumme von 11,5 Millionen Franken, fast 1,5 Millionen mehr als 2018. Der einzelne Schadenfall kostet mittlerweile über 3500 Franken, das sind fast 15 Prozent mehr als 2018, als ein Wildunfall mit 3100 Franken zu Buche schlug.

Exemplarisch zeigt sich diese Verteuerung an der Motorhaube, die im Falle eines Wildunfalls klassischerweise beschädigt wird. Eine typische Reparatur des Kotflügels und der Motorhaube beläuft sich auf etwa 3600 Franken, das sind rund 12 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren. Wenn der Scheinwerfer ebenfalls beschädigt wurde und ersetzt werden muss, kostet die gesamte Reparatur schnell 8000 Franken oder mehr, was einer Kostensteigerung von 15 Prozent im Vergleich zu vor fünf Jahren entspricht.

In diesen Kantonen ist besonders viel Vorsicht geboten

Die Wahrscheinlichkeit, mit einem Tier zusammenzustossen, ist nicht in allen Regionen der Schweiz gleich hoch, wie ein Blick auf die letztjährige Schadenstatistik der AXA zeigt. Besonders vorsichtig sollten Autofahrerinnen und Autofahrer in den Kantonen Jura, Freiburg, Graubünden und Waadt sein. Die Schadenfrequenz, also die Schadenfälle pro versichertes Auto, bewegt sich dort zwischen 6 und 4 Promille. Damit ist das Risiko bis zu 12 Mal höher als in Basel-Stadt oder Genf, die eine Schadenfrequenz von 0,5 Promille aufweisen. «In ländlichen Kantonen sind gibt es mehr Strassen, die durch Waldabschnitte führen und generell sind mehr Wildtiere unterwegs», erklärt Patrick Villiger die Unterschiede.

Vorsicht im Morgen- und Abendverkehr

Die Gefahr eines Wildunfalls besteht grundsätzlich zu jeder Tages- und Jahreszeit. «Besondere Vorsicht ist jedoch im Oktober, November und Dezember geboten. Wenn die Tage kürzer werden, sind Wildtiere häufiger zur gleichen Zeit unterwegs wie Autofahrerinnen und Autofahrer. Zudem lecken sie im Winter gerne Salzreste am Strassenrand. Da es im Morgen- und Abendverkehr dunkel ist, werden sie oft erst spät oder zu spät gesehen», erklärt Cyrill Haupt, Präventionsexperte des AXA Kompetenzzentrums Mobilität. Im Morgen- und Abendverkehr und besonders bei Waldabschnitten und Warnschildern sollten Autofahrerinnen und Autofahrer daher die Geschwindigkeit anpassen und jederzeit bereit sein, zu bremsen.

Wildunfälle sofort der Polizei melden

Springt ein Wildtier überraschend vors Auto, ist eine Vollbremsung allfälligen Ausweichmanövern vorzuziehen. Kommt es dennoch zu einem Zusammenstoss, ist von Gesetzes wegen umgehend die Polizei zu benachrichtigen. Diese bietet einen Wildhüter oder andere Spezialisten auf, die das Tier wenn nötig von seinem Leiden erlösen. «Wenn man einen Unfall mit einem Tier nicht umgehend der Polizei meldet, kann es sein, dass ein Tier stundenlang verletzt leiden muss. Das ist ein Verstoss gegen das Tierschutzgesetz und kann deshalb eine Verurteilung wegen Tierquälerei und einen Eintrag im Strafregister zur Folge haben», sagt der Rechtsexperte Fabrizio Howald.

So lassen sich Wildunfälle vermeiden

Was tun, wenn es zur Kollision mit einem Wildtier kommt?

Quelle der Meldung: AXA Versicherungen AG