Kanton Glarus - Vandalismus nahm 2020 zu
23.03.2021 | 09:17
Aufgrund der aktuellen Umstände und der damit verbundenen Schutzmassnahmen (COVID-19) verzichtet die Kantonspolizei auf eine Medienkonferenz zur Verkehrsunfall- und Kriminalstatistik 2020. Nachfolgend die Zusammenfassungen aus den beiden Bereichen.
Verkehrsunfallstatistik 2020 – Ein weiteres Jahr ohne Todesopfer im Glarnerland
2020 registrierte die Kantonspolizei im Kanton Glarus total 389 Verkehrsunfälle. Dies entspricht zum Vorjahr einer Zunahme um 50 Unfälle bzw. 15%. Erklären lässt sich die Veränderung auch als Folge der Pandemie. Viele mieden den ÖV und benutzten stattdessen das Bike oder Auto. Der Ausflugverkehr nahm an schönen Tagen markant zu. Daraus resultierten bei den Autos und E-Bikes mehr Verkehrsunfälle. Beispielsweise nahmen im Vergleich zu 2019 die Auffahrunfälle um 25% und die Parkierungsunfälle um 62% zu. Bei den E-Bikes steigerte sich die Unfallzahl von 3 auf 10 Ereignisse, wobei die Hälfte der Unfälle Senioren/innen 65+ betraf. Sowohl Motorradunfälle wie geschwindigkeitsbedingte Unfälle waren hingegen rückläufig. Die Verletztenzahlen stiegen zum Vorjahr leicht an. Erfreulich ist, dass seit Beginn der Aufzeichnungen zum dritten Mal nach 2010 und 2017 auch 2020 kein Todesopfer auf Glarner Strassen zu beklagen war. Häufigste Unfallursache ist nach wie vor die Unaufmerksamkeit und Ablenkung (95 Fälle), gefolgt von der Vortrittsmissachtung (49 Fälle) und dem Lenkerzustand (42 Fälle).
Die Kantonspolizei wird die Verkehrssicherheit auch 2021 mit verschiedenen Massnahmen fördern, wie Verkehrsinstruktionen, Kontrollen und verkehrstechnische Optimierungen. Es wird an die Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmenden appelliert und an die Erfolgsfaktoren für eine unfallfreie Fahrt erinnert:
Aufmerksamkeit - Angepasste Geschwindigkeit - Abstand
Kriminalitätslage 2020 – Zahlen zum Glarnerland
Im vergangenen Jahr wurden 1630 Straftaten registriert. Dies entspricht einer Zunahme von 238 Straftaten gegenüber dem Vorjahr (+15%). Im 5-Jahresvergleich bedeutet dies jedoch keine Steigerung (2016: 1877 Delikte; 10-Jahresdurchschnitt: 1762 Straftaten). Es ist weiterhin eine stabile Kriminalitätsrate festzustellen. Der Trend zur aufwändigen Ermittlungsarbeit im Bereich der Beweissicherung innerhalb der IT-Technologie sowie im Bereich der Wirtschaftskriminalität setzt sich fort.
*Die Straftaten wurden im Bereiche der folgenden Gesetze begangen: *
- Strafgesetzbuch (StGB) 1296 Delikte (79%)
- Betäubungsmittelgesetz (BetmG) 123 Delikte ( 8%)
- Ausländer- und Integrationsgesetz (AIG) 48 Delikte ( 3%)
- Übrige Bundesnebengesetze 163 Delikte (10%)
Fazit
Die Zunahmen gegenüber 2019 erfolgten im Wesentlichen im Bereich der strafbaren Handlungen gegen Leib und Leben (+64), gegen das Vermögen (+60), gegen die Ehre und den Geheim- und Privatbereich (+31) sowie gegen die Freiheit (+43). Rückläufig waren Straftaten gegen das Ausländergesetz (-23).
Die Gewaltstraftaten (einfache Körperverletzungen, schwere Körperverletzungen, Raub, Raufhandel, Angriff, Tötung, etc.) mit insgesamt 169 Straftaten bewegen sich auf gleichem Niveau wie 2019.
Die Fallzahlen Häusliche Gewalt im engeren Sinn sind gegenüber dem Vorjahr 2020 leicht gesunken (von 40 auf 35). Dagegen nahmen die Straftaten zwischen Personen, die in einer partner- oder verwandtschaftlichen Beziehung stehen (häusl. Gewalt im weiteren Sinn) von 54 im Jahr 2019 auf 90 im Jahr 2020 zu. Die 90 Straftaten 2020 bewegen sich im langjährigen Schnitt.
Vandalismus nahm um 70 Delikte auf 145 zu. Ursache für diesen Anstieg sind mehrere Deliktsserien mit zahlreichen mutwilligen Sachbeschädigungen.
Die Einbruchskriminalität ist trotz einer Zunahme von 19 Straftaten auf 71 Fälle auf tiefem 5-Jahres-Niveau (2016: 107). Die Cyber-Kriminalität mit aktuell 99 Delikten belegt den zunehmenden Trend zu Straftaten mit Mitteln der IT.
In der Wirtschaftskriminalität steigen die Fallzahlen weiterhin (2013: 53; 2020: 112). In 56 Fällen handelt es sich um Internet-Betrug (2019: 28).
Die Betäubungsmitteldelikte tendieren seitwärts. Betäubungsmittelsicherstellungen nahmen, bedingt durch einzelne Grossverfahren, gegenüber dem Vorjahr erheblich zu; beispielsweise: 19.7 kg Kokain (2019: 57g), Marihuana 6.9 kg (2019: 1 kg), Heroin 357 g (2019: 89 g).