Polizeiticker

Saas-Grund VS - Teilabbruch am Triftgletscher

(Bildquelle: polizeiticker)

Am Triftgletscher oberhalb von Saas-Grund ist heute Morgen früh ein grösserer Teil der instabilen Gletscherzunge abgebrochen. Die Evakuation der Bevölkerung konnte inzwischen rückgängig gemacht werden. Die Sperre der Kantonsstrasse wurde aufgehoben.

Die Evakuierung von rund 220 Personen im Weiler „Unter dem Berg“ in Saas-Grund durch die Stützpunkt-Feuerwehr Saastal konnte gestern Abend um 18:00 h planmässig abgeschlossen werden. Die betroffene Bevölkerung und Feriengäste zeigten sich kooperativ. Es befanden sich keine Menschen mehr im Gefahrengebiet während der Nacht.

Der gesamte Triftgletscher wurde intensiv mit einem sensiblen Radargerät und Kameras überwacht. Die Fliessgeschwindigkeit der instabilen Gletscherzunge nahm seit gestern 10:00 h laufend zu. Betrug diese am Morgen des Samstags noch 120-130 cm pro 24 Stunden, beschleunigte sie sich bis um 16:00 h auf über 200 cm pro Tag. Die Radarmessung um Mitternacht auf Sonntag zeigte bereits Werte von 250 – 300 cm pro 24 Stunden und die Fliessgeschwindigkeit hat während der Nacht sogar 400 – 500 cm pro Tag erreicht. In der Folge ist in den frühen Morgenstunden ein grösseres Stück der instabilen Gletscherzunge abgebrochen. Das Abbruchmaterial kam auf dem darunterliegenden Gletscher zum Stillstand, ohne die tiefer gelegenen Gebiete in der Gefahrenzone zu erreichen. Der verbleibende Teil des instabilen Gletschers macht weniger als einen Drittel aus und wird weiterhin überwacht. Die evakuierte Bevölkerung konnte inzwischen wieder in ihre Wohnungen und Häuser einziehen. Die Sperre der Kantonsstrasse wurde ebenfalls aufgehoben.

Rund 70 Rettungskräfte wurden für den Einsatz in Saas-Grund aufgeboten und stehen teilweise noch in Bereitschaft. Geleitet wird der Einsatz vom Regionalen Führungsstab Stab, mit Unterstützung seitens der kantonalen Stellen.

Die Gebietssperre unterhalb des Triftgletschers wird bis auf Weiteres aufrechterhalten. Ebenso bleiben die Hohsaas Bergbahnen und das Wandergebiet geschlossen, bis vollständige Entwarnung erteilt werden kann.

Artikelfoto: Andreas Faessler, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons