Tigermücke breitet sich in Basel-Stadt aus
20.08.2025 | 13:15
Die Asiatische Tigermücke ist in Basel-Stadt mittlerweile flächendeckend verbreitet. Zwar gilt das Risiko für lokale Krankheitsübertragungen derzeit als gering, doch der Kanton hat nun einen umfassenden Massnahmenplan ausgearbeitet, um für mögliche Fälle von Dengue, Chikungunya oder Zika gerüstet zu sein.
Die Tigermücke ist tagaktiv und sticht gerne mehrfach zu. Sie kann Krankheitserreger wie das Chikungunya-, Dengue- oder das Zika-Virus übertragen. Diese Viren treten vor allem in tropischen Ländern auf. Die Ansteckungen geschehen in der Regel während der Ferien im Ausland. Steckt sich eine Person in einem Tropengebiet mit einem Virus an und wird in der Schweiz von einer Tigermücke gestochen, kann die Tigermücke das Virus aufnehmen und weitere Personen anstecken.
Kürzlicher Fall im Elsass
Solche lokalen (sog. autochthonen) Übertragungen kommen in Europa bisher vor allem in Ländern wie Frankreich oder Italien vor. Anfang Juli 2025 kam es in der Nähe von Basel, nahe bei Strasbourg, zu einem lokalen Chikungunya-Fall.
In der Schweiz sind bislang keine lokalen Übertragungen nachgewiesen worden. In Basel-Stadt ist das Risiko für lokale Übertragungen aktuell klein. Dies wird auch von den Ergebnissen der Virenüberwachung in Stechmücken durch das Kantonale Laboratorium bestätigt (siehe heutigen Newsletter). Aufgrund der etablierten Tigermückenpopulation und der hohen Reisetätigkeit der Basler Bevölkerung sind lokale Übertragungen aber auch im Kanton Basel-Stadt nicht auszuschliessen. Deshalb bereitet sich das Gesundheitsdepartement auf lokale Übertragungen vor und hat einen Massnahmenplan ausgearbeitet.
Neuer Massnahmenplan
Dieser Massnahmenplan wird heute in einer Zusammenfassung erstmals veröffentlicht. Er stellt eine wichtige Ergänzung zu den bereits seit Jahren durchgeführten Bekämpfungs- und Sensibilisierungsmassnahmen dar. Der Massnahmenplan zeigt die Handlungsmöglichkeiten des Kantons zur Risikoreduktion von lokalen Krankheitsübertragungen durch die Asiatische Tigermücke und dient als Entscheidungsgrundlage für das Ergreifen von gezielten Massnahmen bei Krankheitsfällen von Dengue, Chikungunya und Zika.
Der Massnahmenplan sieht vorsorgliche Handlungen vor, darunter z.B. die Sensibilisierung der Gesundheitsfachpersonen zu Symptomen und Diagnose im Zusammenhang mit Dengue, Chikungunya und Zika. Er regelt zudem das Fallmanagement einschliesslich der Risikoabschätzung bei Krankheitsfällen. Bei einer Gesundheitsgefährdung werden Bekämpfungsmassnahmen durch den Kantonsarzt angeordnet, welche auch die Verwendung von Insektiziden durch Versprühen beinhalten können.
Flächendeckende Brutstättenbeseitigung und Mückenschutz verringern das Krankheitsübertragungsrisiko
Das Risiko für lokale Krankheitsübertragungen steigt mit zunehmender Mückendichte. Kernpunkt der kantonalen Strategie ist und bleibt deshalb die flächendeckende Bekämpfung von potenziellen Brutstätten der Asiatischen Tigermücke. Diese Massnahme ist effektiv, einfach umzusetzen und umweltschonend.
Das Gesundheitsdepartement fordert die Bevölkerung an dieser Stelle erneut auf, Tigermücken-Brutstätten im eigenen Garten oder auf der eigenen Terrasse zu bekämpfen. Auf öffentlichem Grund nehmen der Kanton und die Gemeinden diese Aufgabe wahr. Brutstätten, die nicht verhindert werden können, werden mit einem biologischen Mittel behandelt, das gezielt gegen Stechmückenlarven wirkt und andere Insekten verschont. Für Privatpersonen ist die Abgabe dieses Mittels bei den kantonalen Stellen weiterhin kostenlos.
Die zweite wichtige und einfache Massnahme, um Erkrankungen zu verhindern, ist der Schutz vor Mückenstichen bei Reisen in Länder, in denen Krankheiten durch Mücken übertragen werden. Personen, welche von einer Reise zurückkehren, sollen sich bis 14 Tage nach Reiserückkehr weiterhin vor Mückenstichen schützen.
Dies gilt auch für Personen, die sich gesund fühlen, denn viele Erkrankungen verlaufen ohne Symptome. Die Mücke kann die Viren bei einem Stich dennoch aufnehmen. Durch guten Mückenschutz während und nach einer Reise kann das Risiko reduziert werden, dass es in Basel-Stadt zu Krankheitsübertragungen kommt.
Je besser diese beiden Massnahmen durch die Bevölkerung umgesetzt werden, desto geringer ist das Risiko für lokale Krankheitsübertragungen und damit auch die Wahrscheinlichkeit, dass verstärkte Bekämpfungsmassnahmen wie das Sprühen von Insektiziden notwendig werden.
Quelle der Nachricht: Gesundheitsdepartement