Zürich - Schutz & Rettung Zürich verzeichnete 2021 ein Rekordjahr
19.01.2022 | 10:44
Die Einsatzkräfte von Schutz & Rettung Zürich (SRZ) hatten im vergangenen Jahr alle Hände voll zu tun. Während Sanität und Feuerwehr zusammen 45 199 und somit rund 15 % mehr Einsätze als im Vorjahr leisteten, stieg auch in der Einsatzleitzentrale (144 / 118) das Arbeitsvolumen mit über 143 349 Notrufen deutlich an.
Sanität
Die Mitarbeitenden des Rettungs- und Verlegungsdienstes rückten 2021 insgesamt 39 084 Mal aus und verzeichneten somit einen absoluten Höchstwert. Im Vergleich zum Vorjahr (35 266) entspricht dies einem Anstieg des Einsatzvolumens von fast 11 %. Hierzu beigetragen hat u.a. die Inbetriebnahme der neuen Wache in Affoltern am Albis ab Mai 2021. Rund 25 000 der rettungsdienstlichen Einsätze erfolgten auf dem Stadtgebiet, etwas über 9 570 in den angrenzenden Vertragsgemeinden sowie am Flughafen Zürich. Neben den rettungsdienstlichen Einsätzen stieg auch die Zahl der Verlegungstransporte stark an, von 3 741 auf 4 514 (ca. +21 %). Bei den insgesamt 39 084 Sanitätseinsätzen rückte 3 196 Mal (ca. 8 %) eine Notärztin oder ein Notarzt von SRZ mit aus.
Auswirkungen COVID-19: Auch 2021 war die Sanität durch die Coronapandemie stark gefordert. Die Rettungskräfte transportierten insgesamt 1 667 mögliche oder bestätigte COVID-19-Patientinnen und -Patienten. Dies entspricht etwas mehr als 4 % der Gesamteinsatzzahl. Für solche Transporte werden aufwendige Schutzmassnahmen getroffen (Schutzbekleidung Rettungskräfte, Reinigung und Desinfektion der Rettungsfahrzeuge, usw.). Ausserdem müssen oftmals weiter entfernte Spitäler angefahren werden, weil in unmittelbarer Nähe keine Spitalplätze verfügbar sind. Deshalb dauern diese Einsätze deutlich länger, wodurch eine Vielzahl an Ressourcen (Mitarbeitende, Rettungsfahrzeuge) über längere Zeit gebunden sind.
Berufs- und Milizfeuerwehr
Auch die Feuerwehr von SRZ rückte im vergangenen Jahr so häufig aus wie noch nie. Berufs- und Milizfeuerwehr verzeichneten 2021 insgesamt 6 115 Einsätze in der Stadt Zürich sowie am Flughafen Zürich. Dies entspricht einem signifikanten Anstieg des Einsatzvolumens von knapp 47 % im Vergleich zum Vorjahr (4 162) und fast 13 % im Vergleich zu 2019 (5 425). Besonders ins Gewicht fielen dieses Jahr die 1 846 Einsätze (ca. +390 %) aufgrund von Elementarereignissen (Wasser, Unwetter), was sowohl auf die aussergewöhnlich starken Schneefälle («Flockdown») im Januar als auch auf die heftigen Gewitter und anhaltenden Niederschläge im Juli zurückzuführen ist. Interventionen aufgrund von Tierrettungen, insbesondere Bienenschwärme in den Monaten Mai und Juni, nahmen um rund 44 % auf 357 Einsätze zu. Ebenfalls sind die Rettungskräfte vermehrt an Ereignisse in Zusammenhang mit Brandmeldeanlagen (+21 %), Unfällen (ca. +12 %), Umweltgefährdungen (ca. +19 %) oder als Firstresponder (ca. +20 %) ausgerückt.
Auswirkungen COVID-19: Planbare Dienstleistungen der Milizfeuerwehr, wie beispielsweise die Feuerwache an Veranstaltungen oder lokale Aktivitäten zugunsten der Öffentlichkeit, blieben auch im vergangenen Jahr grösstenteils aus.
Einsatzleitzentrale
In der Einsatzleitzentrale von SRZ werden Feuerwehrnotrufe (Telefon 118) aus dem ganzen Kanton Zürich sowie Sanitätsnotrufe (Telefon 144) aus den Kantonen Zürich, Schaffhausen, Schwyz und Zug bearbeitet. Die Mitarbeitenden hatten im vergangenen Jahr konstant ein sehr hohes Anruf- und Dispositionsvolumen zu bewältigen. Insgesamt gingen 143 349 und somit rund 9 % mehr Notrufe als im Vorjahr ein, davon 28 244 auf den Feuerwehrnotruf (ca. +19 %) und 115 105 (ca. +7 %) auf den Sanitätsnotruf. Am deutlichsten zeigte sich der Anstieg an Notrufen in den Monaten Januar, Juni und Juli, was unter anderem mit den oben genannten Unwettern zusammenhängt.
Auswirkungen COVID-19: Auch in diesem Jahr bewältigten die Mitarbeitenden der ELZ diverse Zusatzaufgaben, die im Rahmen der Coronapandemie angefallenen sind. Über Monate stand zusätzliches Personal im Einsatz. Zum einen für die Organisation der Covid-19-Transporte. Zum anderen für die Zuweisung von Patientinnen und Patienten auf freie Spitalplätze, da die Suche nach vakanten Aufnahmeplätzen einen grossen Aufwand erzeugte.
Zivilschutz Im Jahr 2021 absolvierten 1 227 Zivilschutzangehörige (AdZS) der Stadt Zürich zusammen 6 353 Diensttage. Im Rahmen der Dienstleistung «Aktiv plus» führten sie 1 735 Patiententransporte im Auftrag der städtischen Pflegeheime, Alterszentren und Spitäler durch.
Auswirkungen COVID-19: Der Zivilschutz setzte die aus dem ersten Pandemiejahr gewonnenen Erkenntnisse erfolgreich um und meisterte die vierte und fünfte Welle im Jahr 2021 daher mit deutlich weniger Personalaufwand. Die aktualisierten Abläufe bewährten sich auch während den Unwettern im Juni, als zahlreiche Zivilschützer rasch und unkompliziert zur Unterstützung der Berufs- und Milizfeuerwehr eingesetzt wurden und damit ein hoher Mehrwert für die Allgemeinheit generiert werden konnte. Wegen der Pandemiesituation waren bis Anfang April keine und bis Ende Mai nur wenige Patiententransporte durch «Aktiv plus» möglich, wodurch die Anzahl Transporte im Vergleich zum Vorjahr stark gesunken ist (ca. -39 %).
Die wichtigsten Zahlen 2021 im Überblick
Anzahl Einsätze Sanität (Rettungs-, Verlegungs- und Notarztdienst): 39 084 (in der Stadt Zürich und den Vertragsgemeinden, inkl. Flughafen Zürich)
Anzahl transportierte COVID-19-Patientinnen und -Patienten (vermutet oder bestätigt): 1 667 (in der Stadt Zürich und den Vertragsgemeinden, inkl. Flughafen Zürich)
Anzahl entgegengenommene Notrufe 144 (Rettungsdienst/Sanität): 115 105 (aus den Kantonen Zürich, Schaffhausen, Schwyz und Zug)
Anzahl Einsätze und Dienstleistungen Berufs- und Milizfeuerwehr: 6 115 (in der Stadt Zürich, inkl. Flughafen Zürich)
Anzahl entgegengenommene Notrufe 118 (Feuerwehr): 28 244 (aus dem Kanton Zürich)
Quelle: Schutz & Rettung Zürich