Polizeiticker

Häusliche Tötungen oft mit Schusswaffen verübt

Abgegebene Waffen anlässlich Aktionstag (Bildquelle: Kantonspolizei Zürich)

Eine Analyse offenbart: Häusliche Tötungen mit Schusswaffen werden mehrheitlich von älteren Schweizer Männern begangen.

Eine neue Studie des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Frau und Mann (EBG) untersucht den Einsatz von Schusswaffen bei häuslichen Tötungsdelikten in der Schweiz.

Hintergründe der Studie

Schusswaffen spielen bei Tötungsdelikten in der Schweiz eine wichtige Rolle. Während ihr Einsatz in den letzten drei Jahrzehnten insgesamt rückläufig war, zeigt sich im häuslichen Bereich ein deutlich geringerer Rückgang.

Die vom EBG in Auftrag gegebene Untersuchung analysiert die Hintergründe dieser Taten.

Die Studie geht auf das Postulat 19.3618 Graf Maya zurück, das den Stopp von Femiziden im häuslichen Umfeld fordert. Der Bundesrat beauftragte das EBG unter anderem damit, die Herkunft und den Erwerb der eingesetzten Schusswaffen zu untersuchen.

Die Studie der Universität St. Gallen dient als Grundlage für die Überprüfung bestehender Schutzmassnahmen.

Soziodemografische Merkmale von Tätern und Opfern

Ein auffälliges Merkmal ist die hohe Zahl an Homizid-Suiziden: In 61 % der Fälle tötete sich der Täter nach der Tat selbst.

Fehlende Informationen zur Legalität der Waffen Welche Waffen genau verwendet wurden, bleibt unklar – die Studie weist auf Lücken in der Dokumentation hin. Informationen zur Legalität und Herkunft der Tatwaffen fehlen oft, was die Risikoanalyse erschwert.

Empfehlungen und nächste Schritte

Das EBG wird die Ergebnisse in laufende Präventionsarbeiten einbinden und die Kooperation mit kantonalen und interkantonalen Behörden ausbauen.

Quelle der Nachricht: Generalsekretariat EDI