Kanton St. Gallen - Silvesternacht mit vielen Brandmeldungen - Polizei hatte viel zu tun
01.01.2023 | 10:13
In der Silvesternacht hat die Kantonspolizei St.Gallen über 100 verschiedenste Einsätze geleistet. Diese Anzahl ist über denjenigen der vergangenen Jahre. Besonders beschäftigt haben Vorfälle mit Feuerwerk. Diese führten zu über zehn Bränden. Eine Person wurde in der Nähe einer Feuerschale unbestimmt verletzt.
Auffallend viele Brandmeldungen wurden der Kantonalen Notrufzentrale gemeldet. Die Brandursachen stehen im Zusammenhang mit dem Abbrennen von Feuerwerk oder im unvorsichtigen Umgang mit Feuer.
Brandmeldungen:
In den folgenden Gemeinden mussten die Feuerwehren aufgeboten werden.
Gossau: Brand Unterflurcontainer
Wittenbach und Sevelen: Brand Container
Goldach: Kellerbrand nach Entsorgen von Abfall mit Feuerwerksrückständen
Weite: Brand 10-15 Quadratmeter Wald
Heerbrugg: Brand Carport nach verirrter Rakete
Oberuzwil und Buchs: Heckenbrand
Au: brennender Zeitungsstapel
Salez: Rheinbord, zwei Brandherde, rund 300 Quadratmeter
Buchs: Brand von etwas Wiesland
Kurz nach 01:00 Uhr ist es in Sargans zu einem Unfall beim Auffüllen einer Feuerschale gekommen. Gemäss jetzigen Erkenntnissen sassen zwei Frauen und ein Mann auf einer Terrasse im Freien. Auf dem Tisch befand sich eine kleine Feuerschale. Ein 54-jähriger Mann beabsichtige etwas Ethanol in die Feuerschale zu giessen. Aus im Moment unbekannten Gründen griff das Feuer auf die Kleider einer am Tisch sitzenden 54-jährigen Frau über. Sie erlitt verschiedenste Verbrennungen und wurde durch die ausgerückte Rettung erstversorgt. Anschliessend flog ein Helikopter der AP3 Luftrettung die Frau in eine Spezialklinik.
Unfug mit Feuerwerk
Mit Feuerwerk wurde verschiedenster Unfug betrieben. Dabei entstand auch Sachschaden an Abfalleimern, Häusern oder Briefkästen. Bei verschiedensten Meldungen wurde mitgeteilt, dass Feuerwerke in Unterführungen, Bahnhöfen, Garagen oder zu nahe an Häusern entzündet wurden.
Aus Rapperswil-Jona wurde gemeldet, dass Feuerwerkskörper ins Hirschgehege beim Schloss geworfen werden. Es war nicht möglich, aus den rund 300 anwesenden Personen jemanden ausfindig zu machen, welchem dieser Unfug hätte angelastet werden können.
An der Wittenwisstrasse in Gossau warf eine unbekannte Täterschaft Feuerwerkskörper in den Regenabfluss, welcher zur darunterliegenden Sammeltiefgarage führt. Die Feuerwerkskörper detonierten im Siphon des Rohrs innerhalb der Tiefgarage. Durch die Wucht der Detonation zerschellte das Gusseisenrohr in mehrere Teile, woraufhin diese in einem grösseren Umkreis der Sammeltiefgarage flogen. Ob Autos beschädigt wurden, wird sich noch klären.
Falscher Alarm
Nach einer Meldung, wonach ein unbekannter Mann mit einer Pistole in der Hand, bei welcher er eine Ladebewegung ausführte, durch die Unterführung beim Bahnhof Flawil schritt, löste ein grosses Aufgebot von Polizei und Rettung aus. Nach dem signalisierten Unbekannten wurde gefahndet. Dabei konnte ein 40-jähriger Mann angehalten werden. Er trug eine Airsoft-Pistole auf sich. Weitere Ermittlungen und eine Anzeige an die Staatsanwaltschaft des Kantons St.Gallen werden folgen.
Nachdem die Polizei eine Meldung über das Zünden einer Bombe beim Bahnhof Rapperswil erhielt, wurden verschiedenste Ermittlungen und Vorkehrungen getroffen. Der Besitzer der Natelnummer konnte schnell ausfindig gemacht werden. Es zeigte sich, dass seine Natelnummer für diesen Scherz missbräuchlich verwendet wurde. Seine Nummer war bereits vor einigen Tagen missbräuchlich verwendet worden. Er wurde Opfer von Spoofing, dies heisst, die getätigten Telefonanrufe sind manipuliert. Dabei wird seine Rufnummer angezeigt.
Streitereien
Bei einem Streit beim Bahnhof Gossau wurde ein 19-jähriger Mann im Gesicht verletzt und musste ins Spital gebracht werden.
Stark alkoholisierte Männer stritten sich mit dem Sicherheitspersonal einer Bar in Buchs. Voraus ging ein Sturz eines Kollegen, welcher sich verletzte und ins Spital eingeliefert werden musste. Vier Männer zogen sich bei der Auseinandersetzung leichte Verletzungen zu, zwei von ihnen wurden von der Rettung ins Spital gebracht. Ob sie gegenseitig Anzeige machen möchten, werden sie in nüchternem Zustand dann entscheiden.
In Rorschach kam es wegen angeblichen Geldschulden zu einer Tätlichkeit unter zwei Männern.
Im Rheintal, im Werdenberg und im Fürstenland musste in drei Familien wegen Streitigkeiten interveniert werden. Es kam zu Tätlichkeiten und verbalen Entgleisungen. Der Alkoholkonsum der Beteiligten förderte den anfänglich friedlichen Sylvesterabend nicht. Unterschiedliche Meinungen in Geld- oder Haushaltarbeit und Eifersuchtsgefühle waren die Auslöser der Streitigkeiten. Eine Frau zog es vor, die Familie zu verlassen und die erste Nacht im neuen Jahr bei einer Kollegin zu schlafen. Die betroffenen Personen wurden auf bestehende Hilfsangebote aufmerksam gemacht. Sie werden sich eine Anzeige gegen ihre Familienangehörigen überlegen.
Ruhestörungen
Infolge fehlender polizeilicher Ressourcen konnten nur bei acht Ruhestörungen interveniert werden. Die Partygäste reduzierten ihre laute Musik bei Restaurants oder im privaten Bereich, nachdem eine Polizeipatrouille vorsprach.
Verschiedenste Hilfeleistungen
Zu verschiedensten Hilfeleistungen wurden die Polizistinnen und Polizisten aufgeboten. Ein stark betrunkener Mann wollte seinen bequemen Sitzplatz im Zug beim Bahnhof Wil nicht verlassen. Durch gutes Zureden konnte er überzeugt werden, dass sein Bett sich in der Stadt und nicht im Zug befindet.
Im Linthgebiet beschuldigten sich zwei Nachbarn gegenseitig, sich verbal zu belästigen. Die ausgerückte Polizeipatrouille konnte nicht klären, was die beiden Parteien sich zuriefen. Beide gaben an, die Worte des anderen nicht zu verstehen.
Im Rheintal wurde eine Frau zu einem Verwandten gebracht. Nach einem Streit mit ihrem Freund suchte sie im Vorraum einer Bank Schutz. Anzeige gegen ihren Freund wollte sie nicht machen.
Ein 15-Jähiger wurde am späten Abend in Wittenbach zu seinen Eltern gebracht. Er war mit einem Baseballschläger unterwegs. Diesen führte er angeblich mit, weil er sich fürchtete, in der Dunkelheit im Freien zu sein.