Paléo Festival in Nyon VD – Polizei zieht positive Bilanz
28.07.2025 | 08:19
Vom 21. bis 28. Juli 2025 fand das 48. Paléo Festival in Nyon statt. Die Veranstaltung verlief trotz wechselhaften Wetters sicher und ohne grössere Zwischenfälle. Dank enger Zusammenarbeit zwischen Polizei, Sicherheitsdiensten und Veranstaltern sowie präventiven Massnahmen blieb die Zahl der Straftaten niedrig. Es wurden 180 sicherheitsbezogene Vorfälle dokumentiert. Dazu zählten Diebstähle und mehrere Anzeigen wegen Drogen oder sexueller Belästigung.
Anlässlich des 48. Paléo Festivals erneuerten alle Sicherheitspartner zwischen Montag, 21., und Montag, 28. Juli 2025 ihr präventives Sicherheitsdispositiv.
Koordiniert wurde der Einsatz vom Einsatzzentrum (PCO Paléo) in den Gebäuden der Hochschule für Weinbau und Önologie in Changins, mit Unterstützung des Zivilschutzes (PCI). So konnten geeignete Mittel eingesetzt und sicherheitsrelevante Informationen rund um die Uhr zentral gesammelt werden (180 Ereignisse, davon 21 bedeutendere, sowie über 350 Anrufe).
Trotz rund 50'000 Besuchenden pro Tag blieb die Zahl der Straftaten rund um das Festival sehr gering – insbesondere Diebstähle traten selten auf. Die Kantonspolizei Waadt, die Polizei Nyon Région (PNR) und der private Sicherheitsdienst des Paléo Festivals hielten die Schutzmassnahmen zur Abwehr aktueller Gefahren aufrecht.
Im Rahmen des allgemeinen Polizeieinsatzes für das Paléo 2025 sorgte die Nähe-Einheit – bestehend aus Gendarmen und PNR-Polizisten – täglich von 15:30 bis 22:30 Uhr mit Unterstützung der Justizabteilung für verstärkte Präsenz in unmittelbarer Umgebung der Veranstaltung. Dazu gehörten insbesondere die Bereiche La Rue, Quartier Libre, die Parkplätze sowie die Bahnhöfe der NStCM und der Busverkehrsknotenpunkt.
Diese überwiegend präventive Präsenz in Uniform wurde je nach Lage angepasst und bei Bedarf verlängert oder verstärkt. Das eingesetzte Personal beantwortete knapp 230 Auskunftsanfragen und verteilte über 520 Präventionsetiketten für Kinder, um deren Eltern im Falle eines Verlusts schnell identifizieren zu können.
Darüber hinaus leisteten die Einsatzkräfte Hilfe gegenüber Partnern und Bürgerinnen und Bürgern und gaben präventive Hinweise. Wie jedes Jahr wurde die sichtbare Polizeipräsenz von den Festivalorganisatoren, den Händlerinnen und Händlern sowie dem Publikum sehr positiv aufgenommen.
Für die Abteilung Empfang und Sicherheit des Veranstalters
Die Organisatoren des Paléo Festivals blicken zufrieden auf eine reibungslose und ruhige Veranstaltung zurück – trotz der wetterbedingten Unsicherheiten, die im Laufe der Woche immer wieder organisatorische Anpassungen erforderlich machten, etwa bei der Drohnenshow. Das Festivial verlief in diesem Jahr insgesamt in entspannter Atmosphäre, dank eines engagierten und kompetenten Teams, welches sowohl auf die täglichen Herausforderungen als auch auf unvorhergesehene Situationen professionell reagierten.
Die Koordination funktionierte dank einer stabilen Informationsstruktur – rund um die GARO-Zentrale und die begleitenden Kommissionen – effizient. Diese Struktur ermöglichte einen zuverlässigen Informationsfluss, sowohl über offizielle Kanäle als auch durch informelle Kommunikation vor Ort.
Die Sicherheitsstatistik fällt weiterhin sehr positiv aus: Zwischen Dienstag und Samstag wurden 25 Diebstähle registriert – ähnlich wie 2024 (24), 2023 (26) und deutlich weniger als 2022 (42). Diese anhaltende Stabilität auf historisch tiefem Niveau zeugt von der Wirksamkeit der getroffenen Präventionsmassnahmen, der sichtbaren Präsenz von Sicherheitspersonal sowie der zunehmenden gemeinsamen Wachsamkeit – sowohl bei den beteiligten Polizeikräften als auch beim Publikum.
Auch die Zahlen der medizinischen Versorgungsstellen bestätigen diesen Trend: Die Einsätze auf dem Campingplatz gingen im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent zurück.
Dennoch kam es zu einzelnen Zwischenfällen – insbesondere am Freitag, an dem 17 Delikte und rund 20 Fälle von unsozialem Verhalten gemeldet wurden. Vier Personen, die ein deutliches Risiko für den geordneten Ablauf der Veranstaltung darstellten, erhielten ein Festivalverbot.
Reaktive Einsatzführung und positives Fazit auf dem Campinggelände
Die Bewältigung unvorhergesehener Ereignisse erfolgte schnell und effizient: Eine enge Zusammenarbeit zwischen den operativen Diensten und der Kommunikationsstelle ermöglichte zügige Entscheidungen, die klar und kohärent innerhalb der gesamten Organisation weitergegeben wurden. Der engagierte Einsatz der Teams in diesen Momenten bestätigte die Belastbarkeit des Systems und die kollektive Fähigkeit, auch in schwierigen Situationen den Überblick zu behalten.
Im Verkehrssektor wurde ein deutlicher Anstieg der Parkplatznutzung verzeichnet – mit rund 1'000 zusätzlichen Fahrzeugen pro Tag. Dieser Anstieg dürfte insbesondere auf die ungünstige Witterung zurückzuführen sein. Die zweite Saison mit der Haltestelle Trélex-Dépôt bestätigte die Wirksamkeit dieses Angebots, das sich nahtlos in das Konzept der sanften Mobilität des Festivals einfügt.
Der Bereich Jugend und Prävention setzte seine wichtige Arbeit in ruhiger und effizienter Atmosphäre fort. Einige wenige Fälle aus dem Angela-Programm mit geringer Schwere zeigten, dass es künftig sinnvoll sein könnte, die Schwelle für ein Eingreifen weiter zu senken – um auch geringe, aber reale Bedürfnisse nach Zuhören und Beruhigung besser aufzufangen. Die diskrete und wohlwollende Präsenz der Teams bleibt ein wichtiger Beitrag zum Wohlbefinden der Festivalbesuchenden.
Auch auf dem Campingplatz und im «Quartier Libre» herrschte eine besonders entspannte und friedliche Stimmung. Die Stellplätze für Wohnmobile (rund 700 Fahrzeuge) waren vollständig belegt, und die Integration der Schaustellerinnen und Schausteller in den Bereich wurde von den Besuchenden sehr positiv aufgenommen. Insgesamt blieb die Atmosphäre auf dem Campinggelände – das während der Festivalwoche rund 8’000 Personen beherbergte – durchgehend festlich, herzlich und respektvoll, ganz im Geiste des Paléo. Sowohl die neue barrierefreie Zone (PSH) als auch der Familienbereich waren komplett ausgebucht.
Die Festivalorganisation dankt den 1'500 Freiwilligen der Abteilung Empfang und Sicherheit, die motivierter denn je waren, sowie den Partnern und offiziellen Dienststellen, die das Konzept vervollständigen und das grösste Festival der Schweiz einfach möglich machen!
Polizeiorganisation
Das von der Kantonspolizei eingerichtete Justizsystem umfasste zivile Inspektorinnen, Inspektoren und Gendarmen, die auf dem gesamten Festivalgelände erste Ermittlungen durchführten. Zusätzlich übernahmen sie präventive Aufgaben im Bereich Sicherheit und öffentliche Ordnung.
Dank der ausgezeichneten Zusammenarbeit mit dem privaten Sicherheitsteam von Paléo – insbesondere dem Interventionsdienst – konnten nicht nur grössere Zwischenfälle verhindert, sondern auch mehrere Straftäter auf frischer Tat ertappt werden.
Während des Festivals wurden mehrere Personen kontrolliert, darunter:
- 3 Personen wegen Drogenhandels
- 5 Minderjährige wegen Drogenkonsums
- 3 Personen wegen sexueller Belästigung
- 3 wegen des Einsatzes verbotener Laser vor den Bühnen
- 2 wegen versuchtem Eindringen in das abgesperrte Gelände
- 1 Drohnenpilot, der wegen des Überflugs der Sperrzone angezeigt wurde
Insgesamt wurden 8 Personen der Staatsanwaltschaft überstellt.
Die Polizei Nyon Région (PNR) und die Kantonspolizei (Gendarmerie) registrierten 5 Strafanzeigen im Zusammenhang mit dem Festival – deutlich weniger als im Vorjahr (2024: 16 Anzeigen). Ziel war es, neben dem regulären Dienst auch ausserhalb der Einsatzzeiten des speziellen Sicherheitsdispositivs durch eine sichtbare Präsenz im Nahbereich des Festivals (v. a. Innenstadt Nyon, SBB-Bahnhof, Seeufer) präventiv zu wirken – vor allem nachmittags und abends, wenn der Besucherandrang besonders hoch war.
Verkehrs- und Parkplatzorganisation
Das Einsatz- und Koordinationszentrum (PCO) koordinierte sämtliche Massnahmen zur Verkehrsführung und Parkplatznutzung, um dem hohen Besucheraufkommen mit dem Auto gerecht zu werden. Trotz Regen am Wochenende musste der Notfallplan „Diluvio“ nicht aktiviert werden, alle Parkplätze blieben durchgehend nutzbar.
Rund 12’000 Fahrzeuge pro Tag wurden auf den offiziellen Festivalparkplätzen gezählt – ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (Ø 11’000 pro Tag im Jahr 2024).
Die Zahl der Fahrräder auf den dafür vorgesehenen Parkplätzen ging leicht zurück (1’000 im Jahr 2024). Die Bahnlinie Nyon–St-Cergue (NStCM) mit verstärktem Fahrplan sorgte für gute Erreichbarkeit des Festivalgeländes.
Der tägliche Verkehrs- und Parkdienst umfasste:
- 250 Personen, darunter:
- 130 Zivilschutzleistende des Bezirks Nyon (ORPC)
- Gendarmen
- Polizisten der Region Nyon
- private Sicherheitskräfte
- sowie Freiwillige aus der Region
Der Zivilschutz stellte zudem die Verpflegung des gesamten Verkehrs- und Einsatzpersonals sicher und lieferte über 700 Mahlzeiten aus.
An- und Abreise verliefen grösstenteils reibungslos. Dennoch kam es zu Staus an der Autobahnausfahrt Nyon, weil einige Autofahrer trotz Hinweisschildern nicht bei Gland ausfuhren. Die Verkehrspolizisten mussten teilweise unfreundlichen Reaktionen ungeduldiger Fahrer begegnen.
Kriminalprävention
Drei Polizist:innen der Kantonspolizei – darunter auch der digitale Präventionsbeauftragte eCop François – waren bereits ab Donnerstag auf dem Gelände präsent, um Festivalbesucher:innen über Taschendiebstahl, Diebstahl allgemein und Raubüberfälle zu informieren. Mehr als 100 Personen, deren Wertsachen sichtbar und leicht zugänglich waren, wurden direkt angesprochen.
SBB-Transportpolizei
Die Transportpolizei der SBB (TPO) war sowohl in den Zügen zwischen Lausanne und Genf als auch im Bahnhof Nyon präsent, um die Sicherheit der Reisenden zu gewährleisten.
Sanitätsdienst & Feuerwehr
Der medizinische Dienst des Paléo Festivals bestand aus 137 Freiwilligen (Ärzte, Pflegefachpersonen, Sanitäter:innen, Einsatzleiter:innen und Helfer:innen), die rund um die Uhr auf dem Campingplatz und während der Öffnungszeiten auf dem Festivalgelände im Einsatz waren. Sie versorgten über 2’700 Patient:innen (Vergleich: 3’400 im Jahr 2024), meist mit leichten Beschwerden. 10 Personen mussten mit dem Rettungswagen in umliegende Spitäler gebracht werden. Das milde Wetter zu Wochenbeginn sorgte für wenige hitzebedingte Zwischenfälle.
Die Feuerwehr SDIS Nyon-Dôle stellte gemeinsam mit der Paléo-Sicherheit die Brandsicherheit auf dem gesamten Areal sicher:
- 24-Stunden-Präsenz auf dem Campingplatz vom 21.–28. Juli
- 3 Einsatzposten während der Konzerte mit 12 Einsatzkräften
- Insgesamt waren 110 Feuerwehrleute im Einsatz (aus Nyon-Dôle, Terre-Sainte, Gland-Serine)
- 272 Schichten wurden geleistet
Eingesetzte Mittel:
- Druckwassernetz mit über 5 km Schlauchlänge
- 2 grosse Löschfahrzeuge, 1 Hochdruckfahrzeug, 2 leichte Fahrzeuge, 3 Motorpumpen
Grössere Einsätze:
- Brand einer Teermaschine am Dienstag, 22.07., auf einem Parkplatz
- Gasleck-Kontrolle in einem Essensstand am Samstag, 26.07.
Für die geplanten Drohnen- und Pyrotechnikshows am Samstag- und Sonntagabend wurde jeweils ein gesonderter Brandschutz mit 20 Personen und 5 Fahrzeugen sichergestellt.
Quelle der Polizeinachricht: Kapo VD