Polizeiticker

Virtueller Sport - Ist das die Zukunft?

Ist der virtuelle Sport die Zukunft? (Bildquelle: derJani)

Virtueller Sport fristete noch vor kurzer Zeit ein Nischendasein und wurde eher wenig beachtet. Das änderte sich sozusagen mit einem Schlag. Der Auslöser ist genau der, den wir für alle möglichen guten und schlechten Veränderungen in unserem Leben verantwortlich machen müssen beziehungsweise können: Die Corona-Krise. Im Falle des Virtual Sports ist das immerhin keine schlechte Nachricht, sondern zunächst einfach einmal ein Fakt, den wir mit Interesse zur Kenntnis nehmen können. Ist der virtuelle Sport nun ein Notnagel, ein Ersatz für all die verschobenen, vermasselten oder ganz abgesagten Sportaktivitäten? Oder ist er mehr als eine Übergangslösung und bleibt uns nun für immer erhalten? Werfen wir einen Blick auf den Ist-Zustand und die Zukunft der ehemaligen Randerscheinung, die seit 2020 so richtig ins Rampenlicht getreten ist.

Was ist virtueller Sport überhaupt?

Vorher, das heißt "vor der Corona-Pandemie", kannten sich allenfalls Sportwetten-Fans und Casinospieler mit Virtual Sports aus. Das sind die Menschen, die schon weit vor 2021 im Online Casino Bonus ohne Einzahlung kassierten und diesen dann investierten, um Echtgeld zu gewinnen. Dafür nutzten sie eben nicht nur die herkömmlichen Spiele in den virtuellen Spielbanken, sondern eben auch Wetten, die sie auf echte Sportereignisse abschlossen. Richtig moderne Anbieter hatten dort auch eine Rubrik für virtuellen Sport, denn nicht jeder Kunde wollte auf die reale Bundesliga oder ein anderes Event warten. Bei der virtuellen Variante geht es darum, dass echte Wettkämpfe nachgestellt werden, an denen echte Sport-Stars beteiligt sind. Nur der Ausgang des Spiels ist fiktiv und wird vom Zufall bestimmt. Die Quoten in dieser Sparte sind oft sehr gut, ein Grund mehr für die Kenner, sich auf die Nische zu fokussieren. Daneben gibt es auch noch eSport. Hierbei werden die Wettkämpfe im Rahmen von bekannten Online Games ausgetragen, wie beispielsweise League of Legends oder FIFA. Als weitere Spielart des Virtual Sports gibt es auch noch diejenigen, bei denen ein echtes Sportgerät an den PC angeschlossen wird. Zum Beispiel funktioniert das mit einem Ergometer, also Fahrrad. Damit lässt sich dann ein echtes Radrennen austragen, so beispielsweise geschieht es bei der Ironman VR Pro Challenge.

Sport: Virtuell vs. Real Life

Stört ein wenig Ironie in diesem Beitrag? Hoffentlich nicht, denn es kommt etwa die Erinnerung an das erste Pandemie-Jahr auf. Fußballspiele und wichtige “echte” Sportwettkämpfe wurden abgesagt, der Sport im realen Leben trat in den Hintergrund. Bei genauerer Betrachtung und natürlich einem Funken Übertreibung könnte man da denken, die einzige Sportart, die blieb, ist das Ringen oder Boxen im Supermarkt um die letzte Packung Klopapier. Also, unter diesem bitteren Gesichtspunkt ist es doch wirklich erfreulich, dass virtueller Sport existiert, oder etwa nicht? Es war ein Schock und eine wahnsinnige Umstellung für Millionen von Menschen, dass gefühlt jegliches Vergnügen gestrichen werden musste. Also musste man es sich dort so einrichten, dass man einen Ersatz für die verlorenen Highlights bekommt. Wer beispielsweise vorher ins Fitness-Studio ging, wich auf Heimtraining aus. Online Dating erlebte einen Aufschwung. Selbst das Einkaufen wurde zum Teil durch Online Shopping abgelöst. Kontakte, Gespräche, die Arbeit, fast alles findet nun verstärkt im Netz statt. Die Internetleitungen glühen! Virtueller Sport wurde hervorgeholt und erlebt einen Aufschwung wie nie zuvor. So ist die Sachlage, wie auch immer man das finden mag. Ist das nun positiv oder negativ? Eigentlich ist es beides, denn solcher Typ von Sport ist toll, aber die Gesamtsituation ist es eben nicht.

Wird der Boom nach Ende der Pandemie anhalten?

Nachdem nicht nur der virtuelle Sport selbst, sondern auch die gesamte Wettbranche einen Aufschwung erlebt hat, ist mit einem anhaltend wachsenden Trend zum Virtual Sport zu rechnen. Er ist vielseitig und vor allem keimresistent. Während im wahren Leben jedes Sportevent auf der Kippe steht und auch im Falle des Stattfindens immer die Einschränkungen schmerzlich zu spüren sind, ist beim virtuellen Sport die Welt in Ordnung. Man kann sich immer darauf verlassen, dass ein angekündigtes Turnier wirklich und ohne Änderungen durchgeführt wird. Abstandsregeln und all diese noch ungewohnten Dinge spielen keine Rolle. Sportler im realen Leben verlagern ihre Trainingsziele beziehungsweise messen sich in Wettkämpfen online und können weiter planen. Da werden online ganze Marathons gelaufen und das Gemeinschaftsgefühl bleibt genauso erhalten wie der Wettkampfgedanke. Selbst, wenn man sich Corona als Faktor dabei wegdenkt, ist anzunehmen, dass viele Sportler die Vorteile zu schätzen wissen. Keine Anfahrtswege, kein schlechtes Wetter, einfach nichts kann den Trainingsplan oder den Wettkampf durchkreuzen. Da wir großflächig mit guten Internet- und Stromverbindungen vernetzt sind, werden sich bestimmt noch viele Menschen dem virtuellen Sport annähern und sich nicht nur daran gewöhnen, sondern ihn teilweise sogar dem Sport im "real Life" vorziehen.

Die zunehmende Vernetzung wird weiter voranschreiten

Verwaiste Facebook-Accounts und andere sozialen Schnittstellen werden aktuell wieder stärker genutzt, weil eben die Kontaktmöglichkeiten im Alltag eingeschränkt sind, mal mehr, mal weniger. Insgesamt finden derzeit viele Menschen neue virtuelle Hobbys und knüpfen online auch neue Kontakte. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit fast schon automatisch, dass man überhaupt vom virtuellen Sport erfährt. Es gab ihn schon vorher, aber anhand des Beispiels der Online Radfahrer-Plattform Zwift lässt sich erkennen, dass Corona für einen Interessenzuwachs sorgt. Schon zuvor waren dort weltweit ungefähr zwei Millionen Radfahrer online unterwegs, davon etwa 80.000 deutsche. Seit Covid sind es bereits weitaus mehr. Für die Mehrheit ist das virtuelle Sporteln nicht nur ein Ersatz, sondern entwickelt sich schnell zur Leidenschaft. Andere fokussieren sich auf weitere virtuelle Sportarten, schließen mitunter auch die besagten Wetten ab oder schauen einfach gern zu. Warum sollte sich daran jemals wieder etwas ändern, selbst wenn Covid-19 bekämpft ist?

Fazit: Virtueller Sport ist die Zukunft

Die Vielseitigkeit und die Flexibilität dieses Sports sind so groß, dass die Zahl der Konsumenten und Teilnehmer sicher noch enorm anwachsen wird, unabhängig von der Pandemie. Während man noch vor drei Jahren nur im Kreise der Eingeweihten darüber diskutierte, ob etwa eSports richtiger Sport sei und ob eSport-Pros überbezahlt werden, wird virtueller Sport nun in all seinen Facetten entdeckt und anders wahrgenommen. Gerade auch die Möglichkeit, dabei wirklich ins Schwitzen zu kommen, anstatt nur Zuschauer zu sein, macht die ehemalige Nische aktuell zu einer höchst interessanten Alternative und später zur selbstverständlichen Ergänzung zu den sportlichen Freizeitaktivitäten.