Wenn das Zuhause zum Tatort wird – Einbruch vorbeugen und richtig reagieren
03.08.2025 | 12:25
Ein Einbruch ist mehr als nur ein materieller Schaden, er verletzt das Sicherheitsgefühl, das man mit den eigenen vier Wänden verbindet. In der Schweiz nehmen Einbruch- und Einschleichdiebstähle seit 2022 wieder deutlich zu. Besonders betroffen sind Privathaushalte. Doch wer sich gut vorbereitet und richtig handelt, kann das Risiko deutlich senken und im Ernstfall angemessen reagieren.
Tageszeit statt Nacht – Einbrüche kommen oft überraschend
Anders als weit verbreitet angenommen, schlagen Einbrecher nicht nur in der Nacht zu. Besonders in Mehrfamilienhäusern sind es oft die hellen Tagesstunden, in denen Täter durch offene Türen oder schlecht gesicherte Fenster eindringen. Einfamilienhäuser hingegen werden eher in den frühen Abendstunden zum Ziel, etwa über Balkontüren, Kellerfenster oder schlecht einsehbare Terrassenbereiche. Häufig nutzen Täter die Abwesenheit der Bewohner gezielt aus, etwa während Ferien oder kurzen Besorgungen.
Präventionstipps
1. Türen immer abschliessen
Schliessen Sie Ihre Türen konsequent mit dem Schlüssel ab, auch bei kurzer Abwesenheit oder wenn Sie nur „schnell raus“ gehen.
2. Fenster konsequent schliessen
Achten Sie darauf, dass alle Fenster, Balkon- und Terrassentüren vollständig geschlossen sind. Gekippte Fenster gelten als offen! Sie lassen sich leicht und geräuschlos öffnen.
3. Gute Nachbarschaft pflegen
Informieren Sie Nachbarn über Ferienabwesenheiten. Bitten Sie sie, auf ungewöhnliche Aktivitäten zu achten. Lassen Sie bei längerer Abwesenheit den Briefkasten leeren, ein überquellender Postkasten signalisiert: Niemand ist zuhause.
4. Anwesenheit simulieren
Nutzen Sie in der dunklen Jahreszeit Zeitschaltuhren, um Licht in verschiedenen Räumen automatisch und unregelmässig ein- und auszuschalten. So entsteht der Eindruck, dass jemand daheim ist.
5. Polizeiliche Sicherheitsberatung nutzen
Lassen Sie Ihre Wohnung oder Liegenschaft durch Fachpersonen der Polizei begutachten. Sie beraten Sie zu mechanischen Massnahmen (z. B. Zusatzschlösser, Fensterriegel) sowie elektronischen Systemen wie Bewegungsmeldern oder Alarmanlagen.
Wenn es passiert ist – was Einbruchsopfer beachten sollten
Der Schock nach einem Einbruch sitzt oft tief. Trotzdem gilt: Ruhe bewahren. Betroffene sollten den Tatort möglichst nicht betreten oder verändern, um keine Spuren zu zerstören. Stattdessen ist umgehend die Polizei zu verständigen – schweizweit über die Notrufnummer 117.
Im Anschluss empfiehlt es sich, gestohlene Gegenstände mit Hilfe einer Liste oder Fotos zu dokumentieren und der Versicherung zu melden. Auch Kreditkartenunternehmen oder Banken sollten informiert werden, falls Zahlkarten entwendet wurden. Psychisch kann ein Einbruch belastend sein. Die SKP rät dazu, über das Erlebte zu sprechen, mit Angehörigen, Vertrauenspersonen oder bei Bedarf auch mit professioneller Unterstützung.
Manche Betroffene empfinden es als hilfreich, das Zuhause nach einem Einbruch neu zu gestalten, Möbel umzustellen oder Räume neu zu dekorieren kann helfen, sich den eigenen Wohnraum wieder anzueignen.
Sicherheit beginnt bei jedem selbst
Einbruchdiebstähle sind zwar nicht vollständig zu verhindern, doch gezielte Massnahmen können Einbrechern das Leben erheblich schwerer machen. Wer Türen, Fenster und Aussenbereiche sichert, die Abwesenheit nicht offensichtlich macht und mit der Nachbarschaft kommuniziert, senkt das Risiko deutlich. Und sollte es dennoch passieren, hilft besonnenes Handeln, um Schaden zu begrenzen und die Kontrolle zurückzugewinnen.
Quelle der Nachricht: Schweizerische Kriminalprävention