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Jede fünfte Person ist von Partnerschaftsgewalt betroffen

Die UN-Kampagne „Orange the World“ macht seit 1991 auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam (Bildquelle: © Mathias Kunfermann 2023)

Häusliche Gewalt kann jeden von uns treffen. Um gewaltbetroffene Menschen auf ihrem Weg in ein gewaltfreies Leben zu unterstützen, ist es wichtig, dass die Hilfs- und Unterstützungsangebote breit bekannt sind. Das Schwerpunktthema der diesjährigen Aktionstage gegen häusliche Gewalt in Graubünden lautet deshalb «Wege aus der Gewalt». Vom 25. November bis 10. Dezember 2024 finden im ganzen Kanton zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen statt.

Wie finden von Gewalt betroffene Menschen Unterstützung? Welche Hilfsangebote gibt es für Menschen, die Gewalt ausüben und diese beenden wollen? Wie können Fachpersonen, das soziale Umfeld und die Gesellschaft dazu beitragen, Betroffene auf ihrem Weg aus der Gewalt zu begleiten? Diese und weitere Fragen stehen im Fokus der Aktionstage. Ziel ist es, eine Plattform zu schaffen, die den Dialog und das Bewusstsein für dieses Thema fördert.

Jede fünfte Person von Partnerschaftsgewalt betroffen

In der Schweiz werden jährlich rund 20 000 Straftaten im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt verübt. Im Durchschnitt werden dabei 25 Personen getötet. Bei rund 75 Prozent der Delikte handelt es sich um Gewalt in einer früheren oder aktuellen Partnerschaft. Eine repräsentative Bevölkerungsumfrage aus dem Jahr 2022 kommt zum Ergebnis, dass in der Schweiz jede fünfte Person schon einmal Gewalt in der Partnerschaft erlebt hat. Häusliche Gewalt kommt in allen sozialen Schichten vor. Fachpersonen gehen von einer hohen Dunkelziffer aus.

Sichtbar gegen häusliche Gewalt

Im Rahmen der Aktionstage setzen zahlreiche Organisationen und Institutionen im ganzen Kanton ein Zeichen gegen häusliche Gewalt. Geplant sind vielfältige Veranstaltungen wie Filmvorführungen, Konzerte, Kunst- und Lichtinstallationen, Ausstellungen, Benefizveranstaltungen, Informationsstände und Improvisationstheater. Gesprächsrunden im Anschluss an einige Veranstaltungen ermöglichen einen Austausch und eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Thema. Auch in diesem Jahr beteiligen sich zahlreiche Bündner Bäckereien und verkaufen während den Aktionstagen Brote in speziellen Tüten, die mit Informationen zu den Hilfsangeboten für Betroffene bedruckt sind.

Gemeinsam «Wege aus der Gewalt» finden

Die Bevölkerung ist eingeladen, an den Veranstaltungen und Aktionen teilzunehmen, sich zu informieren und aktiv zur Sensibilisierung für dieses gesellschaftliche Anliegen beizutragen.

Das Programm der Aktionstage, die Hilfsangebote und weitere Informationen sind auf www.gr.ch/haeusliche-gewalt verfügbar.

Die interkantonale Sensibilisierungskampagne «Toxic Love», die 2023 erfolgreich gestartet ist, wird auch dieses Jahr Teil der Aktionstage sein. Ziel der Kampagne ist es, die Früherkennung von häuslicher Gewalt zu fördern, indem Warnsignale frühzeitig erkannt und Hilfsangebote frühzeitig in Anspruch genommen werden. Weitere Informationen sind auf www.toxiclove.ch zu finden.