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Simmental BE – Spezieller Rega-Einsatz für Pferd in Not

Spezieller Rega-Einsatz für Pferd in Not (Bildquelle: REGA-Mediendienst)

Bei einem ungewöhnlichen Notfall am späten Freitagabend im Simmental (BE) war der Patient für einmal kein Mensch, sondern ein in Not geratenes Pferd. Dank der Unterstützung eines Rega-Helikopters und zahlreicher Helferinnen und Helfer konnte das tief im Morast eingesunkene Tier gerettet werden.

Eine Reiterin war am Freitagabend oberhalb von Därstetten (BE) mit ihrem Pferd unterwegs, als dieses im steilen Gelände abrutschte und erst unterhalb des begehbaren Weges wieder zum Stillstand kam. Aufgrund des morastigen Untergrunds konnte sich das rund 700 kg schwere Tier aber nicht mehr selbst in sicheres Gebiet bringen und begann bald, im Boden einzusinken.

Rega-Einsatzzentrale koordiniert aufwändige Rettungsaktion
Die unverletzte Reiterin alarmierte daraufhin mit der Rega-App die Einsatzzentrale der Rega. Dort begann die Koordination einer umfangreichen Rettungsaktion. Die Rega-Einsatzleiterin involvierte zunächst den Grosstier-Rettungsdienst und bot zwei terrestrische Retter der Alpinen Rettung Schweiz auf. Am Einsatzort eingetroffen – auch die Feuerwehr stand mittlerweile im Einsatz – zeigte sich rasch, dass eine Rettung für das eingesunkene Tier aufgrund der Geländesituation nicht ohne Unterstützung aus der Luft hätte durchgeführt werden können. Weil die Zeit drängte und es für eine Rettung keine andere Möglichkeit als eine Evakuation mit dem Helikopter mehr gab, entschied man, einen Tierrettungsspezialisten der Rega sowie einen weiteren Tierretter zum Einsatzort zu fliegen und das Pferd für eine Evakuation mit dem Rega-Helikopter vorzubereiten.

Am Lastenseil des Rega-Helikopters herausgezogen
Als die Vorbereitungen für die Evakuation starteten, war das Pferd noch weiter im Morast eingesunken und auch seine Körpertemperatur war mittlerweile in einen kritischen Bereich gefallen. Nachdem es die zahlreichen Helferinnen und Helfer für die Rettung am 20 Meter langen Lastenseil des Rega-Helikopters vorbereitet hatten, konnte es der Rega-Pilot mit dem Helikopter aus seiner misslichen Lage befreien und es in unmittelbare Nähe des Stalls fliegen. Dort wurde das Pferd untersucht und konnte schon wenig später unterkühlt, aber unverletzt wieder in die Obhut seiner Besitzerin übergeben werden.

Lufttransporte für Bergbauern
Auch wenn dies ein aussergewöhnlicher Einsatz war: Die Organisation von Helikoptertransporten mit Tieren gehört zum breiten Einsatzspektrum der Rega. Zugunsten der Berglandwirtschaft organisiert die Einsatzzentrale der Rega die Helikoptertransporte von verletzten oder toten Nutztieren überall dort, wo kein anderes Transportmittel eingesetzt werden kann. Für die Transportflüge beauftragt die Rega normalerweise kommerzielle Helikopter-Transportunternehmen. Die Einsatzkosten können den Tiereigentümern erlassen werden, sofern diese über eine Rega-Familiengönnerschaft verfügen.

Quelle: REGA-Mediendienst