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So schützen Sie sich vor Kredit- und Debitkartenbetrug

Phishing-Delikte rund um Debit- und Kreditkarten (Symbolbild) (Bildquelle: Polizei)

Online-Shopping wird immer beliebter. Dies lockt auch Betrüger an. Kredit- und Debitkartendelikte nehmen jedes Jahr um 10 bis 20 Prozent zu. Die weitaus häufigste Betrugsmasche ist Phishing. Dabei vertrauen die Täter auf die Gutgläubigkeit und die Unwissenheit ihrer Opfer. Genau hier setzt die Polizei an. Bereits mit wenigen Vorsichtsmassnahmen können Kartenbesitzer verhindern, dass sie bestohlen werden.

Bargeldloses Bezahlen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Es ist einfach, praktisch und sehr sicher, solange sich Kartenbesitzer an wenige Grundregeln halten. Doch genau dies ist auch die grösste Herausforderung. «Wir stellen immer wieder fest, dass Kartenbesitzer sehr arglos handeln. Oft sind sie sich gar nicht bewusst, dass sie vertrauliche Daten wie Sicherheitscodes oder CVV-Nummern nicht herausgeben dürfen.

Auch bei einer Bestätigungs-SMS sollte man nur dann Okay drücken, wenn man ganz sicher ist, wer der Absender ist und wer den Auftrag dafür gegeben hat», erklärt Pascal Simmen, Chef Prävention und Stv. Chef Kommunikation bei der Kantonspolizei Schwyz. «Deshalb ist es wichtig, dass wir seitens Polizei die Bevölkerung regelmässig auf die wenigen Vorsichtsmassnahmen aufmerksam machen», so Simmen.

Wer ist von einem Kartendelikt betroffen?

Kartendelikte betreffen Personen jeden Alters und Geschlechts. Dabei kann es sich um kleine wie auch um sehr grosse Deliktsummen handeln. In der Schweiz werden Kartendelikte nicht systematisch erfasst. Eine Hochrechnung geht von einer Deliktsumme von rund 90 Mio. Franken für das Jahr 2023 aus. Diese basiert auf den Erfahrungswerten einzelner Finanzinstitute und den Zahlen der Schweizerischen Nationalbank über Kartenbezüge in Geschäften, im Internet und am Geldautomaten im In- und Ausland. Die durchschnittliche Deliktsumme liegt bei zirka 1000 bis 2000 Franken. Gemäss Angaben der Polizeikorps kann sie durchwegs auch wesentlich höher ausfallen und bewegt sich in Einzelfällen sogar auf Höhe der gesamten Bezugslimite.

«Wir empfehlen, die Bezugslimiten bei Karten nur so hoch wie tatsächlich nötig zu setzen», erläutert Pascal Simmen von der Kantonspolizei Schwyz. «Wichtig ist für uns zudem, dass die Opfer Anzeige erstatten», so Simmen. «Das ist leider oft nicht der Fall. Wer nur wenig Geld verliert oder den Fehler bei sich sieht, übernimmt den Schaden, ohne Meldung bei der Polizei.» Dies ist nicht optimal. Anzeigen tragen dazu bei, das Vorgehen der Täter:innen besser zu verstehen und Zusammenhänge zu erkennen. Dies erhöht die Erfolgsaussichten in der polizeilichen Ermittlungsarbeit wesentlich.

Profis am Werk

Auffällig ist vor allem eines: Die Täter gehen immer professioneller vor. Die meisten Kartendelikte beginnen mit Phishing. Potenzielle Opfer werden dabei via E-Mail, SMS oder Chats von Unbekannten kontaktiert und unter einem Vorwand auf eine gefälschte Website geführt. Dort «phishen» die Täter vertrauliche Informationen ab. Ihre Opfer sollen persönliche Daten wie Personalien oder Karteninformationen auf der Website eingeben, damit die bestellte Ware endlich zugestellt oder ein angeblich gesperrtes Abo wieder freigeschaltet werden kann. Wer hier nicht auf der Hut ist, kann sehr viel Geld verlieren.

Phishing-Attacken unterscheiden sich zwar in ihrer Aufmachung und Tonalität. Das Prinzip dahinter ist jedoch immer dasselbe.

Wie schütze ich mich vor Phishing?

Folgende Vorsichtsmassnahmen helfen, sich erfolgreich zu schützen:

Nationale Präventionskampagne der Polizei

Die Polizei hat bereits in den Vorjahren proaktiv mit nationalen Kampagnen auf das Thema Kartenbetrug hingewiesen. «Bei der diesjährigen Card-Security-Kampagne rücken wir Phishing in den Vordergrund», erklärt Pascal Simmen. «Unser Ziel ist es, die wichtigsten Verhaltensregeln in der breiten Bevölkerung weiter zu verankern.»

Die diesjährige Kampagne wird in zwei Wellen im Frühling (29. Mai bis 26. Juni 2024) und im Herbst (28. August bis 25. September 2024) ausgerollt. Der Fokus liegt dabei auf den Online-Medien und der Verbreitung durch die Polizeikorps.

Auf der Website www.card-security.ch können sich Kartenbesitzer laufend über bestehende und neue Betrugsmaschen sowie Vorsichtsmassnahmen informieren und ihre Kenntnisse im neuen Wissenstest auffrischen.

Quelle der Polizeinachricht: Kapo FR