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Kanton Luzern - Gewässerverunreinigungen im Jahr 2023

Verschmutzung des Eggerswilerbach in Nottwil (Bildquelle: Luzerner Polizei)

Es ist erfreulich, dass die Zahl der Gewässerverunreinigungen im Kanton Luzern im Jahr 2023 deutlich gesunken ist. Im Gesamten wurden 66 Fälle registriert – elf weniger als im Vorjahr. Von den 66 Gewässerverunreinigungen waren acht solche mit Fischsterben.

Im Kanton Luzern wurden im vergangenen Jahr 66 Gewässerverunreinigungen registriert, was einem deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahr entspricht (77 Fälle). Die Zahl liegt auch deutlich unter dem Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2023 (79 Fälle). Da die Fallzahlen von Jahr zu Jahr stark schwanken, kann jedoch noch nicht von einem nachhaltigen Rückgang gesprochen werden. Für 24 Fälle waren Industrie- und Gewerbebetriebe verantwortlich (Vorjahr 20 Fälle). 18 Gewässerverunreinigungen stammten von landwirtschaftlichen Betrieben (gleich viele wie im Vorjahr). In der Kategorie Diverse wurden zwölf Gewässerverunreinigungen registriert (Vorjahr 30 Fälle). Die verbleibenden zwölf Gewässerverunreinigungen konnten nicht zugeordnet werden.

Weniger Fälle von Fischsterben

Gegenüber dem Vorjahr konnten die Gewässerverunreinigungen mit Fischsterben deutlich reduziert werden. Im Jahr 2023 wurden insgesamt acht Fälle mit Fischsterben aktenkundig (im Vorjahr 14 Fälle). Wie im Folgenden ausgeführt wird, konnten die Ursachen von sechs der acht Fischsterben geklärt werden. Zum Vergleich: In den letzten zehn Jahren wurden im Durchschnitt zwölf Fälle registriert.

(Bildquelle: Luzerner Polizei)

Landwirtschaftsbetriebe

Die Zahl der durch die Landwirtschaft verursachten Gewässerverunreinigungen lag wie im Vorjahr bei 18 Fällen, davon führten drei Gewässerverunreinigungen zu einem Fischsterben. Die Ursachen für die meisten Gülleunfälle (neun Fälle) war das Gülle ausbringen zum falschen Zeitpunkt, Fehlmanipulationen oder ungenügende Überwachung beim Umschlag. In vier Fällen waren technische Mängel die Ursache und in weiteren fünf Fällen ist die Ursache unbekannt.

Seit 2020 werden jährlich rund 25 Prozent der Landwirtschaftsbetriebe zum Thema Gewässerschutz überprüft. Diese Kontrollen führen zur Behebung von baulichen Mängeln, wie auch eine stärkere Sensibilisierung der Bäuerinnen und Bauern. Ergänzend dazu zeigt das gemeinsame Engagement des Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverbands (LBV) und der Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa) Wirkung und führt zu einem insgesamt sorgsameren Umgang mit Gülle.

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Baustellenabwässer

Mit 15 Gewässerverunreinigungen durch Baustellenabwässer hat sich die Zahl gegenüber den Vorjahren erhöht (Vorjahr 12 Fälle). Keine dieser Gewässerverunreinigungen hatte 2023 ein Fischsterben zur Folge. Unsachgemäss entsorgte Baustellenabwässer machten rund zwei Drittel aller Gewässerverunreinigungen durch Industrie- und Gewerbebetriebe aus. Um die Fallzahlen zu senken, sind alle Akteure gefordert, insbesondere bei grossen, komplexen Bauvorhaben: Der Kanton wird die Gemeinden und Unternehmen vermehrt sensibilisieren, sodass die Gemeinden ihre Aufsichtspflicht bei Baustellen noch stärker wahrnehmen und die Unternehmen die gesetzlichen Auflagen und notwendige Sorgfaltspflicht einhalten.

Kanalisations- und Entwässerungsanlagen

In der Kategorie Diverse waren vier von insgesamt zwölf Fällen auf Kanalisations- und Entwässerungsanlagen zurückzuführen, wovon einer zu einem Fischsterben führte. Die gegenüber den Vorjahren geringere Anzahl zeigt, dass die Bauwerke der Siedlungsentwässerung und deren Unterhalt gut funktionieren. Weitere Ursachen in der Kategorie Diverse waren verschmutzte Abwässen aus dem privaten Bereich, Verkehrsunfälle sowie ein Grossbrand. Dieser Brand sowie ein Fall, der durch eine Privatperson verursacht wurde, hatten je ein Fischsterben zur Folge.

Quelle der Nachricht: Staatskanzlei LU