«Marabout»-Betrügereien – Ein Täter inhaftiert und CHF 290'000.00 sind weg
24.08.2021 | 12:13
Über zwei Jahre ermittelte die Kantonspolizei Freiburg zu mehreren Betrugsfällen vom Typ «Marabout», die im Kanton Freiburg und in mehreren Schweizer Kantonen begangen wurden. Die getätigten Ermittlungen führten zur Festnahme einer Person, die sich immer noch in Haft befindet. Die für diese Fälle zuständige Staatsanwaltschaft hat eine Strafuntersuchung eröffnet.
Seit Herbst 2019 hat die Kantonspolizei Freiburg mehrere Ermittlungen zu Betrügereien vom Typ «Marabout» eingeleitet, die im Kanton Freiburg und in mehreren Schweizer Kantonen begangen wurden. Am 24. November 2020 hielten die Ermittlungsbeamten sowie Inspektoren der Kantonspolizei Genf einen 30-jährigen mutmasslichen Täter bei einem Treffen mit einem seiner Opfer an.
In diesem Fall wurden dreizehn Personen durch diesen Betrüger geschädigt und der Gesamtschaden beläuft sich auf zirka CHF 290'000.00. Die Staatsanwaltschaft des Kantons Freiburg hat eine Strafuntersuchung eröffnet.
Modus Operandi für den Typ «Marabout»
Die Ermittlungen ergaben, dass die Opfer einen Marabout kontaktieren, um ein familiäres, finanzielles, berufliches oder emotionales Problem zu lösen. Um das Vertrauen seiner Opfer zu gewinnen, bietet der Betrüger ihnen ein erstes Treffen an, bei dem er ihnen erklärt, dass er ihr Problem bzw. ihre Probleme lösen kann. Bei diesem ersten Gespräch verlangt er einen Anfangsbetrag, der dem Preis für die Beratung entspricht. Dann manipuliert er die Opfer so, dass sie verschiedene Geschichten glauben, mit dem einzigen Ziel, ihnen hohe Geldbeträge zu entlocken. Seinen Angaben zu Folge wird das Geld für eine spirituelle Arbeit verwendet, die die Probleme der Opfer lösen soll, denen er die Rückgabe des Geldes verspricht, sobald die Arbeit beendet ist, was nie geschieht.
Rat und Prävention
Die Kantonspolizei Freiburg möchte die Bevölkerung auf «Marabout»-Betrügereien aufmerksam machen. Die Täter agieren über Kleinanzeigen in Zeitungen oder auf Websites. In der Regel nutzen die Täter beim ersten Treffen die Tatsache aus, dass die Geschädigten eine schwere Zeit durchmachen oder sehr verletzlich sind. Sie schaffen ein Klima grossen Vertrauens und nutzen die psychologischen Schwächen der Geschädigten aus, um hohe Geldbeträge zu erlangen.
- Bei familiären, finanziellen, beruflichen oder emotionalen Problemen ist es am besten, sich an eine Vertrauensperson, einen Therapeuten oder eine Behörde zu wenden (Friedensgericht, Gemeindebehörde, usw....)
- Wenn Sie einen Betrug vermuten, rufen Sie sofort an (Tel. 026 304 17 17) oder gehen Sie auf einem Polizeiposten.
Quelle: Kapo FR