Kantone

Aargauer Staatsanwaltschaft lässt gefälschte Designermöbel vernichten

(Bildquelle: polizeiticker)

Während mehr als drei Jahren lagerte die Kantonale Staatsanwaltschaft in ihren Kellerräumen 15 gefälschte Le Corbusier-Möbel und ein gefälschtes Vitra-Möbel. Im November 2014 hatte die Kantonale Staatsanwaltschaft die Einziehung und Vernichtung der 16 Plagiate verfügt. Im Verlaufe dieser Woche...

Den Anfang nahm das ungewöhnliche Möbellager in den Kellerräumen der Kantonalen Staatsanwaltschaft im September 2011: Nachdem bei der Staatsanwaltschaft Aargau eine Anzeige gegen einen englischen Internethändler eingegangen war, liess die Kantonale Staatsanwaltschaft am Grenzübergang Rheinfelden von der Eidgenössischen Zollverwaltung eine Lieferung von drei gefälschten Le Corbusier-Möbeln beschlagnahmen, die an Kunden in der Schweiz adressiert waren. Die Kunden hatten die Plagiate, von denen sie wussten, dass es Fälschungen waren, beim englischen Internethändler bestellt.

Eine Lieferung nach der anderen

Gleichzeitig eröffnete die Kantonale Staatsanwaltschaft gegen den Internethändler ein Verfahren wegen gewerbsmässiger Urheberrechtsverletzung und Widerhandlungen gegen das Gesetz über den unlauteren Wettbewerb. Die drei beschlagnahmten Möbelstücke lieferte die Zollverwaltung als Beweismittel an die Kantonale Staatsanwaltschaft in Aarau.

Doch mit den drei gefälschten Le Corbusier-Möbeln war es nicht getan: Da die erste Lieferung der Internetfirma im Kanton Aargau über die Grenze kam und die Kantonale Staatsanwaltschaft Aargau das Verfahren eröffnet hatte, wurden in der Folge auch alle weiteren an Schweizer Kunden adressierten und von der Eidgenössischen Zollverwaltung abgefangenen Chaise-Longues, Sessel und Sofas dieser Internetfirma nach Aarau geliefert. So landeten insgesamt 16 gefälschte Designermöbel im Keller der Kantonalen Staatsanwaltschaft.

Strafübernahmebegehren an Deutschland

Das Verfahren gegen einen Beschuldigten hat die Kantonale Staatsanwaltschaft im November 2014 eingestellt. Der Mann, der auf der Homepage der Internetfirma und im Handelsregister als Geschäftsführer eingetragen war, hatte lediglich als "Strohmann" agiert. Ihm konnte nicht nachgewiesen werden, dass er der Verantwortliche der inzwischen Konkurs gegangenen Firma war. In Deutschland laufen Strafuntersuchungen gegen weitere Personen der Internetfirma.

Die Kantonale Staatsanwaltschaft hat deshalb der zuständigen Staatsanwaltschaft in Deutschland ein Strafübernahmebegehren gestellt. Die 15 Le Corbusier Plagiate und das Vitra Plagiat sollen im Verlaufe dieser Woche zerstört werden.

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