Die Lonza, die mittlerweile über die gesamte Länge des Schuttkegels abfliesst, füllt den vorsorglich entleerten Stausee in Ferden erneut auf. Da die Sedimentkonzentration im Wasser zu hoch ist, kann nicht turbiniert werden. In Anbetracht dieser Situation wurde am Freitagabend der Grundablass des Stausees teilweise geöffnet. Diese kontrollierte Massnahme ermöglicht den Abfluss des Wassers vom Stausee in die Lonza. In der Nacht von Samstag auf Sonntag ist der Pegel des Sees von Ferden leicht gestiegen, liegt aber weiterhin unter dem gemessen Stand vor der Öffnung des Grundablasses.
Damit bleibt die Rückhaltefunktion des Sees im Falle eines Murgangs erhalten. Der Pegelstand des Sees, der sich oberhalb des Schuttkegels von Blatten angestaut hat, ist aktuell stabil. Die betroffene Zone sowie der See, der Fluss und der Stausee Ferden werden laufend überwacht. Zu diesem Zweck wurden zahlreiche Messgeräte installiert.
Die Gefahr im Bergsturzgebiet bleibt allerdings sehr hoch. Am Kleinen Nesthorn wird erneut eine sehr hohe Aktivität registriert; laut Einschätzungen sind noch immer mehrere hunderttausend Kubikmeter Fels instabil. Ein Einsatz auf dem Schuttkegel ist deshalb derzeit nicht möglich.
Die Bevölkerung wird dringend aufgefordert, den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten. Die Lage wird vom kantonalen Führungsorgan im engen Austausch mit den verantwortlichen regionalen Führungsstäben und dem Kraftwerkbetreiber laufend beurteilt.
Quelle der Nachricht: Staat Wallis