Nidwalden NW – Umfassende Kontrollen in Barbershops und Salons
Nidwalden NW – Umfassende Kontrollen in Barbershops und Salons
28.03.2025 | 07:08
Redaktion Polizeiticker Schweiz
Symbilbild (Bildquelle: Obsahovka - Pixabay)
In Nidwalden laufen intensive Prüfungen zu Arbeitsbedingungen und Gesetzesverstössen in Coiffeurbetrieben.
Wie andernorts haben sich auch in Nidwalden in den vergangenen Jahren mehrere
Barbershops und Billigcoiffeure angesiedelt.
Die Niedrigpreispolitik einzelner Geschäfte hat im Landrat die Frage aufgeworfen, ob die Mindestlöhne und die arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen eingehalten werden.
Gleichzeitig haben schweizweit Verdachtsmeldungen über vermutete Schwarzarbeit, Sozialbetrug und Geldwäscherei im Kleingewerbe tendenziell zugenommen.
Aufgrund des gestiegenen Risikos von illegalen Handlungen im Coiffeurgewerbe hat
der Nidwaldner Regierungsrat im Vorjahr in seiner Antwort auf einen landrätlichen
Vorstoss bekannt gegeben, die Kontrolltätigkeit in dieser Branche zu intensivieren.
Für die Prüfung, ob in Betrieben ausländerrechtliche Bestimmungen eingehalten
werden, Schwarzarbeit ausgeschlossen werden kann und eine korrekte Abrechnung
der Sozialversicherungsbeiträge der Mitarbeitenden erfolgt, ist in der Region die
sogenannte Tripartite Arbeitsmarktkommission (TAK) der Kantone Uri, Obwalden
und Nidwalden zuständig.
Die TAK hat gemeinsam mit Kantonspolizei, Arbeitsinspektorat und Revisionsstelle
der Ausgleichskasse in den vergangenen Monaten in Nidwalden in neun Barberund Billigcoiffeur-Salons und in einem herkömmlichen Coiffeurgeschäft Kontrollen
durchgeführt. S
ämtliche Betriebe verhielten sich kooperativ und haben ihre
Unterlagen eingereicht, wenngleich nicht alle auf Anhieb die Sozialversicherungsund Steuerdaten vorweisen konnten und eine Fristverlängerung benötigten.
Vor kurzem wurden in den Barbershops Nachkontrollen durchgeführt. Dabei zeigte sich,
dass ein Geschäft seinen Betrieb aufgegeben hat und in zwei Shops
Personalwechsel stattgefunden haben, die neuerliche Nachkontrollen generieren.
Ersten Erkenntnissen zufolge sind in den Bereichen Sozialversicherungsrecht,
Quellensteuerrecht sowie Ausländer- und Integrationsrecht keine Verfehlungen
aufgetreten.
Hinsichtlich Arbeitsbedingungen und Wirtschaftskriminalität laufen die
Abklärungen der Paritätischen Kommission für das schweizerische Coiffeurgewerbe
und der Kantonspolizei noch.
Mit Kontrollen soll einer Marktverzerrung entgegengewirkt werden
Trotz der noch laufenden Auswertung kann ein positives Zwischenfazit gezogen
werden. Die Vermutung von weitverbreiteter Schwarzarbeit in der Coiffeurbranche
hat sich in Nidwalden nicht bestätigt.
Volkswirtschaftsdirektor Othmar Filliger begrüsst die Weiterführung der Kontrollen und betont gleichzeitig die Ausweitung der Kontrolltätigkeit der TAK auf weitere Bereiche des sensiblen Gewerbes wie Imbissstände, Kosmetiksalons, Nagelstudios oder die Kleingastronomie.
Dabei werden auch unangekündigte Besuche erfolgen. Die verstärkten Kontrollaktivitäten
sollen dazu dienen, ein Gesamtbild der Branche und deren Entwicklung zu erhalten
und allfällige Missstände aufzudecken, um Marktverzerrungen entgegenzuwirken.
Quelle der Nachricht: Kanton Nidwalden
