Aostatal (IT) - Junge Frau brutal erstochen - Täter könnte in die Schweiz geflüchtet sein

Mord in Italien (Symbolbild)
Mord in Italien (Symbolbild) (Bildquelle: Polizei)

Wahrscheinlich war eine tiefe Schnittwunde am Hals die Ursache für den Tod der jungen Frau, die leblos in einer baufälligen ehemaligen Kirche am Ortseingang von Valdigne im Aostatal gefunden wurde.

Das Opfer wies außerdem eine oberflächliche Stichwunde im Unterleib auf. Erst die Autopsie, mit der der Turiner Anatom Roberto Testi betraut wurde, wird die tatsächliche Todesursache bestätigen können: Die Ergebnisse werden in einigen Tagen erwartet. Auch der geschätzte Todeszeitpunkt und die Anzahl der Tage, die die Leiche dort gelegen hat, müssen noch ermittelt werden. Die Staatsanwaltschaft von Aosta hat ein Verfahren wegen Mordes eingeleitet.

Das Opfer lag in der Kapelle des verlassenen Dorfes Equilivaz, oberhalb von La Salle, zwischen Aosta und Courmayeur, auf dem Boden. Sie war dunkelhaarig, trug ein beiges Sweatshirt und Leggings und hatte ein Bauchnabelpiercing. Sie sah sehr jung aus, zwanzig Jahre alt, aber vielleicht noch jünger, wahrscheinlich war sie eine Ausländerin", so die Beschreibung derjenigen, die die Leiche gesehen haben.

Neben der Leiche lag eine Packung Marshmallows, etwas Papier und etwas Müll. Sie hatte weder Dokumente noch ein Mobiltelefon bei sich. Derzeit ist sie noch nicht identifiziert; die Ermittler gehen die Vermisstenanzeigen in Italien und im Ausland durch. Nach den ersten Erkenntnissen über die Wunden ist die These am wahrscheinlichsten, dass es sich um ein Impulsverbrechen handelt, eine Aggression, die vielleicht aus sinnlosen Gründen ausbrach und dann ausartete. Auch die Position, in der das Opfer aufgefunden wurde, zusammengerollt in einer fötalen Position, bestätigt diese These. Die Ermittler sind auf der Suche nach einem Mann, der einigen Zeugenaussagen zufolge in der Gegend mit einem Mädchen gesehen wurde, auf das die Beschreibung des Opfers passt.

Er könnte das Aosta-Tal in einem rot-bordeauxfarbenen Lieferwagen verlassen haben, der einige Tage lang in der Nähe des Weges, der zu dem verlassenen Dorf führt, geparkt war: Es gibt viele Fluchtwege, die Tunnel nach Frankreich und in die Schweiz sind nur wenige Kilometer entfernt. Auf der Suche nach Hinweisen (und einem Kennzeichen) sind die Carabinieri dabei, alle Bilder der Videoüberwachungskameras an der Staatsstraße 26 zu sichten. Die Leiche wurde am vergangenen Freitag gegen 14.30 Uhr von einem Anwohner entdeckt, der einen Spaziergang machte.

Sofort wurden die 118 Notdienste alarmiert: Als erste trafen ein Arzt der lokalen Gesundheitseinheit des Aostatals und die Carabinieri von Morgex am Tatort ein. Nach einer ersten flüchtigen Untersuchung wurde der Leichnam in die Leichenhalle von Aosta gebracht, wo der Gerichtsmediziner die Wunden analysierte. Die Techniker der Arma sperrten den Bereich ab. Ein großer, blutverschmierter Stein wurde von der Kirche ins Labor gebracht. Weitere Blutspuren wurden in einiger Entfernung gefunden. Auf dem Boden waren Schleifspuren zu sehen, die darauf hindeuten, dass die Leiche durch das Gewicht in die ehemalige Kapelle getragen worden war: der eventuelle Angriff muss also draußen, mitten im Busch, stattgefunden haben.