Bern/Zürich - Raubüberfall auf Pfandleih- und Bijouteriegeschäft geklärt
Bern/Zürich - Raubüberfall auf Pfandleih- und Bijouteriegeschäft geklärt
25.02.2019 | 08:05
Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland/Kapo Bern
(Bildquelle: jhusemannde (CC0) - (Symbolbild))
Ende Dezember 2017 war auf ein Pfandleih- und Bijouteriegeschäft in Bern ein Raubüberfall verübt worden. Hierbei war ein 76-jähriger Mann mit massiver Körpergewalt angegriffen und schwer verletzt zurückgelassen worden. Die mutmassliche Täterschaft wurde nach äusserst aufwändigen Ermittlungen gefasst und wird sich nun vor Gericht verantworten müssen. Die Suche nach dem erbeuteten Goldschmuck - die Spuren führen in den Raum Zürich - geht weiter.
Am 27. Dezember 2017 hat ein unbekannter Mann in der Von Werdt-Passage in Bern ein
Pfandleih- und Bijouteriegeschäft überfallen und dabei den alleine anwesenden, damals 76-jährigen Geschäftsinhaber mit massiver Körpergewalt angegriffen, niedergeschlagen und
schliesslich gefesselt (vgl. auch Mitteilung vom 29.12.17 und Zeugenaufruf vom 3.1.18). In
der Folge durchsuchte der Täter die Ladenlokalitäten nach Beute und verliess das Geschäft
mit zwei Taschen gefüllt mit Goldschmuck im Wert von mehreren hunderttausend Franken.
Das Opfer wurde in schwer verletztem Zustand zurückgelassen und erst einen Tag später in
kritischem Zustand aufgefunden. Der Mann befindet sich nicht mehr in Spitalpflege, muss
jedoch mit bleibenden Gesundheitsschäden rechnen.
Haupttäter in Deutschland angehalten
Der Tat dringend verdächtigt wird eine Gruppierung von insgesamt fünf Personen. Vier
Männer im Alter zwischen 21 und 28 Jahren, denen die Planung und Vorbereitung der Tat
vorgeworfen wird, konnten nach äusserst aufwändigen Ermittlungen im Frühling 2018 in der
Schweiz angehalten werden. Sie befanden sich in der Folge allesamt mehrere Monate in
Untersuchungshaft.
Die Suche nach dem Haupttäter gestaltete sich ausgesprochen
schwierig, zumal schon bald ersichtlich wurde, dass dieser die Schweiz unmittelbar nach dem
Raubüberfall verlassen hatte. Gestützt auf eine intensive Personenfahndung im In- und
Ausland gelang es schliesslich, in enger Zusammenarbeit mit der Polizei und der
Staatsanwaltschaft in Köln, einen als Haupttäter dringend verdächtigten 33-jährigen
ukrainischen Staatsangehörigen in Deutschland anzuhalten. Dieser wurde nach einem mehrmonatigen Auslieferungsverfahren im Herbst 2018 in die Schweiz überstellt und befindet sich
seitdem in Untersuchungshaft.
Im Rahmen der Ermittlungen stellte sich zudem heraus, dass ein Teil der mutmasslichen Tätergruppierung vor dem Raubüberfall unter anderem auch
mehrere Einbruchdiebstähle im Raum Bern-Bümpliz begangen haben dürfte.
Vier Tatverdächtige teilweise geständig
Die Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland hat nun Anklage erhoben. Die fünf beschuldigten
Männer werden sich für ihre Taten in absehbarer Zeit vor dem Regionalgericht Bern-Mittelland verantworten müssen. Die vier im Kanton Bern wohnhaften Tatverdächtigen sind
im Gegensatz zum mutmasslichen Haupttäter teilweise geständig.
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Die Beute aus dem Raubüberfall ist bis heute unauffindbar geblieben. Nach den bisherigen
Erkenntnissen dürfte zumindest ein Teil des Goldschmucks im Raum Zürich verkauft worden
sein. Entsprechende Ermittlungen vor Ort laufen auf Hochtouren.
