Coronavirus - Erste Fälle im Kanton Nidwalden
Symbolbild (Bildquelle: Kantonspolizei Nidwalden)
Vier Personen aus dem Kanton Nidwalden sind positiv auf das neue Coronavirus getestet worden, drei von ihnen stehen in Verwandtschaft zueinander. Ein Mann befindet sich derzeit in Spitalpflege.
Bei vier Personen aus dem Kanton Nidwalden ist in einem Erstbefund das neue
Coronavirus (COVID-19) nachgewiesen worden. Die Analysen des Referenzlabors sind derzeit noch ausstehendend. Bei den Betroffenen handelt es sich um
eine 37-jährige Frau sowie um zwei Männer (60, 31) und eine Frau (32), die miteinander verwandt sind. Der 60-jährige Mann befindet sich aufgrund seines Krankheitsverlaufs derzeit in isolierter Spitalpflege. Die anderen Erkrankten weisen weniger ausgeprägte Symptome auf und sind zu Hause isoliert. Personen mit engem
Kontakt zu den Erkrankten wurden über die Infektion informiert und unter Quarantäne gestellt. Weitere mögliche Kontaktpersonen werden eruiert und bei Bedarf
ebenfalls unter Quarantäne gestellt.
«Die meisten Kantone weisen inzwischen bestätigte Fälle auf. In Anbetracht der
zunehmenden Ausbreitung war es trotz empfohlener Verhaltensmassnahmen eine
Frage der Zeit, bis das Coronavirus auch in Nidwalden ankommt», hält Gesundheits- und Sozialdirektorin Michèle Blöchliger fest. Der Kanton richtet seine Handlungsschritte nach dem kantonalen Pandemieplan und dem Vorgehen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) aus. Es beinhaltet Präventionsmassnahmen, um
die Übertragung der Lungenkrankheit auf weitere Personen zu vermeiden. Bei Fieber, Husten oder Atembeschwerden wird dringend geraten, zu Hause zu bleiben
und telefonisch mit dem Hausarzt Kontakt aufzunehmen. Dieser entscheidet aufgrund des beschriebenen Krankheitsverlaufs, ob ein Test auf COVID-19 angezeigt
ist oder eine Selbst-Isolation zu Hause bis 24 Stunden nach Abklingen der Symptome angeordnet wird, sofern dies der Gesundheitszustand zulässt. Für die SelbstIsolation respektive Selbst-Quarantäne erhalten Erkrankte sowie Kontaktpersonen
entsprechende Anweisungen, um eine Übertragung des Coronavirus auf weitere
Menschen in ihrem Umfeld zu verhindern.
Trotz der ersten positiven Fälle in Nidwalden rufen das Gesundheitsamt und der
Kantonsarzt die Bevölkerung dazu auf, Ruhe zu bewahren. «In den meisten Fällen
verläuft die Krankheit mild. Am stärksten gefährdet sind Personen ab 65 Jahre
sowie Leute, die an einer Vorerkrankung leiden», erklärt Kantonsarzt Peter Gürber.
Wer die Verhaltensregeln befolgt, minimiert das Risiko einer Ansteckung, die über
Tröpfchen erfolgt, die beim Husten oder Niesen anderer Personen ausgestossen
werden. Besonders wichtig ist das regelmässige und gründliche Händewaschen
mit Seife, damit beim Griff an Augen, Nase oder Mund keine Viren in die Schleimhäute geraten. Weiter wird empfohlen, in die Armbeuge oder in ein Papiertaschentuch zu niesen oder zu husten und dieses in geschlossenen Abfalleimern zu entsorgen. Zudem soll Händeschütteln vermieden und in der Öffentlichkeit Abstand
zu anderen Menschen gehalten werden. Um ältere Menschen, die zur Risikogruppe gehören, zu schützen, wird von nicht zwingenden Besuchen in Spitälern
sowie Alters- und Pflegeheimen abgeraten.
Der Kanton ruft in Erinnerung, dass bis mindestens 15. März alle Veranstaltungen
in Nidwalden mit mehr als 200 Personen untersagt sind. Kleinere Veranstaltungen
können weiterhin stattfinden, allerdings sind die Organisatoren dazu verpflichtet,
eine Kontaktliste der Teilnehmenden zu führen, um im Bedarfsfall die Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten. Die Behörden appellieren an die Veranstalter, bei ihren
Entscheiden ihre Eigenverantwortung wahrzunehmen.
Der Kanton empfiehlt, sich regelmässig auf der Webseite des Bundesamtes für
Gesundheit (BAG) unter www.bag-coronavirus.ch über die aktuellsten Entwicklungen zum Coronavirus zu informieren. Auf der Webseite www.nw.ch/coronavirus
sind zusätzliche Informationen zur Lage im Kanton Nidwalden erhältlich. Rund um
die Uhr steht die BAG-Hotline zur Verfügung: Telefon +41 58 463 00 00.


