Der Kanton Wallis fordert die Unterstützung der Armee an, die primär in der Region Siders/Chippis bei der Bewältigung der Krise helfen soll. Die Hilfe der Armee ist nötig, da bereits sämtliche kantonalen Einsatzkräfte und private Firmen vor Ort im Einsatz sind. Die Hochwasserspitze der Rhone wurde im Oberwallis im Verlaufe der Nacht auf Sonntag und nun Anfang Nachmittag auch im Unterwallis erreicht.
In den Seitentälern gibt es grosse Schäden zu beklagen. Auch die Rhone ist an verschiedenen Orten über die Ufer getreten, so zwischen Raron und Gampel oder zwischen Chippis und Siders. Im Kanton mussten mehrere hundert Personen evakuiert werden. Eine Person kam in Saas Grund ums Leben und eine weitere wird im Binntal vermisst.
Das Kantonale Führungsorgan (KFO) gab für den ganzen Kanton die Alarmstufe heraus. Um im Bedarfsfall rasch handeln zu können, verhängte der Staatsrat die besondere Lage und delegierte die Subordination des KFO an den Vorsteher des Departements für Sicherheit, Institutionen und Sport, Frédéric Favre.
Die Simplonachse wurde für den gesamten Verkehr gesperrt, so wie zahlreiche weitere Strassen im gesamten Kantonsgebiet. Auch die Autobahn zwischen Sidersund Sitten bleibt weiterhin geschlossen. Auf der Simplon-Bahnstrecke ist der Verkehr stark beeinträchtigt. Aufgrund der Lage können sich die Einschränkungen und Störungen auf dem Strassennetz allerdings rasch ändern. Es empfiehlt sich deshalb, den Strassenzustand direkt online auf der Website der Kantonspolizei abzurufen: https://www.polizeiwallis.ch/.
Das KFO ermahnt die Bevölkerung dringend, Reisen auf das absolute Minimum zu beschränken, um die Strassen für die Einsatz- und Rettungskräfte freizuhalten.
Zur Bewältigung der Lage werden erhebliche Mittel eingesetzt. Es sind insgesamt 22 Führungsstäbe beteiligt. Im Einsatz stehen aktuell rund 700 Feuerwehrleute aus über 35 verschiedenen Korps, 130 Angehörige des Zivilschutzes, über 100 Mitarbeitende der für die Verkehrsinfrastruktur zuständigen Dienststellen sowie die Mitarbeitenden von kommunalen Diensten und privaten Unternehmen.
Das KFO empfiehlt der Bevölkerung dringend:
- nur zwingend notwendige Reisen zu unternehmen;
- sich von Wasserläufen fernzuhalten;
- nicht auf Brücken zu parkieren;
- keine Fahrten auf der Rhone oder rund um die Rhonemündung des Genfersees zu unternehmen;
- auf das Filmen oder Fotografieren von Hochwasserereignissen zu verzichten
- sich strikt an die Anweisungen der Behörden zu halten.
Quelle der Nachricht: Staat Wallis