Kantone Nidwalden und Obwalden verstärken ihre polizeiliche Zusammenarbeit
Kantone Nidwalden und Obwalden verstärken ihre polizeiliche Zusammenarbeit
26.01.2022 | 08:19
Kantonspolizei Nidwalden
(Blaulicht - Symbolbild) (Bildquelle: Polizei)
Die Kantone Nidwalden und Obwalden haben eine Vereinbarung für den Bereich der Verkehrs- und Sicherheitspolizei abgeschlossen. Die Polizeikorps fokussieren sich bei mobilen Geschwindigkeitsmessungen je auf eine Messtechnik und setzen diese künftig auch kantonsübergreifend ein. Dadurch können die Geräte effizienter und kostensparender eingesetzt werden.
Das wachsende Aufgabenspektrum der Polizei und der dadurch steigende Aufwand erfordern zunehmend eine Zusammenarbeit unter den Polizeikorps. Dies
zeigt sich heute unter anderem bei Schwerverkehrskontrollen oder beim aktuellen
Vorhaben für gemeinsame Einsatzleitzentralen in der Zentralschweiz. Ziel solcher
Projekte ist es stets, kostenintensive, für die polizeiliche Arbeit aber unabdingbare
Infrastrukturen und Einsatzmittel gemeinsam zu nutzen, um die Effizienz zu steigern und Aufwände zu reduzieren.
Den Weg dieser Synergienutzung wollen Obwalden und Nidwalden in Zukunft vermehrt beschreiten. Die Regierungsräte der beiden Kantone haben deshalb eine
Verwaltungsvereinbarung über die Leistung von gegenseitigen, grenzüberschreitenden Polizeiaufgaben abgeschlossen. «Bewusst wird in der Vereinbarung auf
eine abschliessende Aufzählung der Tätigkeitsbereiche verzichtet, um die Option
offen zu lassen, die Zusammenarbeit kontinuierlich auszubauen», hält die
Nidwaldner Justiz- und Sicherheitsdirektorin Karin Kayser-Frutschi fest.
Im Grundsatz sind die gegenseitigen Leistungen dieser Vereinbarung im Bereich
der Verkehrs- und Sicherheitspolizei angesiedelt. Dazu gehören etwa Geschwindigkeitsmessungen. Darüber hinaus kann ein Polizeikorps auf Boden des Partnerkantons bei der Feststellung von Sachverhalten bei Freizeit-, Sport- und Bergunfällen eine Erstintervention vornehmen. Diese Regelung dient insbesondere der
bereits heute gelebten Zusammenarbeit im geografisch speziellen Grenzraum Titlis, in welchem sich gehäuft Ski- und Gebirgsunfälle ereignen.
Kosten für Ersatzgeräte können praktisch halbiert werden
Bei den Geschwindigkeitsmessungen beinhaltet die Vereinbarung einzig die mobilen (Laser)Messgeräte. Bisher haben sowohl Obwalden als auch Nidwalden alle
fünf bis sieben Jahre rund 150 000 bis 200 000 Franken in die Ersatzbeschaffung solcher Geräte investiert. In Zukunft fokussiert sich Obwalden aufgrund seiner topografischen Lage mit vielen Passstrassen auf den Einsatz mit dem Lasermessgerät, während Nidwalden wegen des dichtbefahrenen Hauptverkehrsträgers –
der Autobahn A2 – sich auf den Betrieb mit dem mobilen Radarmessgerät spezialisiert. Je nach Standort und geeigneter Methode werden Verkehrspolizisten aus
Obwalden auch in Nidwalden Geschwindigkeitsmessungen durchführen und umgekehrt. So werden die Geräte besser ausgelastet. «Mit der Reduktion auf eine
Messtechnologie pro Polizeikorps können Ersatzbeschaffungen auf lange Sicht
praktisch halbiert werden», hält Karin Kayser-Frutschi fest. Zudem fallen auch die
Aufwendungen bei Reparaturen und der periodischen Eichung der Geräte tiefer
aus. Im personellen Bereich können Vorteile bei der Ausbildung und ein ressourcenschonender Einsatz erreicht werden.
Da die Häufigkeit von kantonsübergreifenden Einsätzen im Bereich der Verkehrsund Sicherheitspolizei auch immer von der Tagesaktualität und Ereignisdichte im
eigenen Kanton abhängt, bedarf es einer zeitlich flexiblen Abgeltung. Daher ist in
der Vereinbarung festgehalten, dass sich gegenseitig erbrachte Leistungen, die
sich auf die effektiven Einsatzstunden beschränken, über drei Jahre hinweg ausgleichen müssen. Auf finanzielle Abgeltungen wird in der Vereinbarung bewusst
verzichtet. «Es geht bei dieser Zusammenarbeit hauptsächlich darum, unsere Mittel und Geräte effizienter zu Gunsten der Sicherheit im Strassenverkehr einzusetzen und gleichzeitig die Kosten für Ersatzbeschaffungen und den Unterhalt der
Geräte zu senken. Es ist eine Win-win-Situation für beide Kantone und ein weiterer
Schritt bei der Stärkung der Zusammenarbeit unserer Polizeikorps», betont Christoph Amstad, Vorsteher des Sicherheits- und Justizdepartementes Obwalden.
Quelle: Kapo NW

