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Schmerzmittel in der Schweiz: Ein Leitfaden für informierte Entscheidungen

Schmerzmittel in der Schweiz: Ein Leitfaden für informierte Entscheidungen

30.07.2025 | 03:00

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Schmerzmittel in der Schweiz: Ein Leitfaden für informierte Entscheidungen

Symbolbild. (Bildquelle: engin akyurt, Unsplash)

Ob Kopfschmerzen, leichte Rückenschmerzen oder Beschwerden nach einer kleinen Verletzung – für die Linderung solcher Beschwerden greifen viele auf rezeptfreie Schmerzmittel zurück. In der Schweiz ist die Auswahl dieser Medikamente, die direkt in Apotheken und Drogerien erhältlich sind, gross. Die bekanntesten Wirkstoffe sind Paracetamol, Ibuprofen und Acetylsalicylsäure (ASS). Jedes dieser Mittel hat seine spezifischen Anwendungsgebiete und Eigenschaften, die man kennen sollte, um das passende Präparat auszuwählen.

Paracetamol ist beispielsweise gut verträglich für den Magen und wird häufig bei Fieber und leichten bis mässigen Schmerzen eingesetzt. Es wirkt schmerzlindernd und fiebersenkend. Bei Ibuprofen handelt es sich um einen nichtsteroidalen Antirheumatikum (NSAR), der neben der Schmerzlinderung auch entzündungshemmend wirkt. Dies macht ihn zur ersten Wahl bei Schmerzen, die mit Entzündungen einhergehen, wie Gelenkschmerzen oder Menstruationsbeschwerden. Acetylsalicylsäure, besser bekannt als Aspirin, wirkt ebenfalls schmerzlindernd, fiebersenkend und entzündungshemmend. Zusätzlich hat ASS eine blutverdünnende Wirkung, die bei bestimmten Herz-Kreislauf-Erkrankungen therapeutisch genutzt wird.
Die Verfügbarkeit dieser Medikamente ohne Rezept erleichtert zwar den Zugang zur Schmerzlinderung, birgt aber auch Risiken. Eine sorgfältige Dosierung und die Beachtung von Kontraindikationen sind unverzichtbar. Apotheken und Drogerien in der Schweiz bieten hier eine wichtige Beratungsfunktion. Man kann sich dort ausführlich über die richtige Anwendung, mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten informieren. Diese professionelle Beratung hilft, Fehlgebrauch zu vermeiden und die Sicherheit der Anwendung zu erhöhen.

Wann ärztlicher Rat gefragt ist

Obwohl rezeptfreie Schmerzmittel bei vielen alltäglichen Beschwerden gute Dienste leisten, gibt es Situationen, in denen man unbedingt einen Arzt aufsuchen sollte. Anhaltende oder sich verschlimmernde Schmerzen, die länger als einige Tage andauern, sind ein Warnsignal. Dies gilt insbesondere für Schmerzen, die unerklärlich sind, plötzlich auftreten oder mit anderen Symptomen wie Fieber, Übelkeit, Taubheitsgefühlen oder ungewöhnlicher Schwäche verbunden sind. Solche Beschwerden können auf eine ernstere Grunderkrankung hinweisen, die eine medizinische Abklärung erfordert.
Auch bei chronischen Schmerzen, die über Wochen oder Monate bestehen bleiben, ist ein Arztbesuch ratsam. Hier kann es sich um eine komplexe Schmerzproblematik handeln, die eine umfassendere Diagnose und gegebenenfalls eine spezialisierte Therapie benötigt. Die Selbstmedikation mit rezeptfreien Schmerzmitteln ist in solchen Fällen oft unzureichend und kann die zugrunde liegende Ursache verschleiern.
Besondere Vorsicht ist bei bestimmten Personengruppen geboten. Schwangere, stillende Frauen, Kinder und ältere Menschen sollten Schmerzmittel nur nach Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker einnehmen. Auch Personen mit Vorerkrankungen wie Nieren- oder Lebererkrankungen, Magen-Darm-Problemen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen benötigen eine individuelle Abwägung der Risiken und Nutzen. Die korrekte Diagnose und die Wahl des richtigen Medikaments sind entscheidend, um die Gesundheit nicht zu gefährden.

Risiken und Nebenwirkungen verstehen

Jedes Medikament, auch ein rezeptfreies Schmerzmittel, kann Nebenwirkungen haben. Das ist ein wichtiger Punkt, den man nicht ausser Acht lassen sollte. Die Art und Schwere der Nebenwirkungen hängen vom jeweiligen Wirkstoff, der Dosierung und der individuellen Veranlagung ab. Paracetamol gilt allgemein als gut verträglich, kann aber bei Überdosierung schwere Leberschäden verursachen. Dies ist ein Grund, warum man die maximale Tagesdosis niemals überschreiten sollte.
NSAR wie Ibuprofen können Magen-Darm-Beschwerden wie Sodbrennen, Übelkeit oder Magenschmerzen auslösen. Bei längerer Einnahme oder hoher Dosierung steigt das Risiko für Magengeschwüre oder Magenblutungen. Ausserdem können NSAR die Nierenfunktion beeinträchtigen und den Blutdruck erhöhen, was besonders für Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen relevant ist. Acetylsalicylsäure kann ebenfalls den Magen reizen und das Blutungsrisiko erhöhen, weshalb es bei Personen mit Blutgerinnungsstörungen oder vor Operationen nicht ohne ärztliche Anweisung eingenommen werden sollte.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind ein weiteres wichtiges Thema. Wer regelmässig andere Medikamente einnimmt, sollte dies vor der Einnahme von rezeptfreien Schmerzmitteln in der Apotheke oder beim Arzt abklären. So können beispielsweise bestimmte Blutverdünner in Kombination mit NSAR zu einem erhöhten Blutungsrisiko führen. Auch die gleichzeitige Einnahme mehrerer Schmerzmittel, die denselben Wirkstoff enthalten, ist zu vermeiden, da dies das Risiko einer Überdosierung erhöht.

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