Nach den Rutschungen oberhalb von Schwanden vor einer Woche können die evakuierten Bewohnerinnen und Bewohner der betroffenen Quartiere nach wie vor nicht zurück in ihre Liegenschaften. Die Gemeinde Glarus Süd hat inzwischen gemeinsam mit dem Kanton eine Drehscheibe geschaffen, welche die Betroffenen bei der Organisation längerfristiger Lösung zum Wohnen oder bei Anliegen finanzieller Art unterstützt. Als Zeichen der Solidarität des ganzen Kantons spricht der Regierungsrat zudem kurzfristig einen Beitrag in der Höhe von 50'000 Franken aus dem Sozialfonds. Diesen kann die Gemeinde den Bedürfnissen der Direktbetroffenen entsprechend einsetzen, um – wo nötig – unbürokratisch finanzielle Soforthilfe zu leisten.
Hilfe der Sozialen Dienste
Die Gemeinde Glarus Süd hat eine Telefon-Hotline für die Bevölkerung eingerichtet und arbeitet mit den Sozialen Diensten des Kantons Glarus zusammen, um die betroffenen Personen mit dem Nötigsten zu versorgen. Von den Sozialen Diensten stehen am Standort Schwanden Sozialarbeitende den betroffenen Personen beratend und unterstützend zur Seite.
Zivilschutz unterstützt auf mehreren Ebenen
Im Weiteren unterstützt der Kanton die Gemeindeführungsorganisation (GFO) beratend durch die Hauptabteilung Militär und Zivilschutz. Diese wirkt bei der Bearbeitung und Umsetzung von Teilprojekten mit und übernimmt Aufgaben selbstständig, um die GFO zu entlasten. Dabei werden unter anderem zweimal täglich Drohnen-Erkundungsvideos und -bilder zugunsten der Naturgefahrenexperten für die Lagebeurteilung erstellt. Zehn Angehörige des Zivilschutzes stellen die bewilligten Zutritte sicher, beobachten das Gefahrengebiet und alarmieren gemäss besonderen Vorgaben. Weitere Zivilschützer unterstützen die GFO.
Der Erdutsch in Schwanden
Oberhalb von Schwanden ist es am Dienstag, 29. August 2023, nach starken Regenfällen zu zwei Rutschungen im Gebiet Wagenrunse gekommen. Die abgerutschte Masse erstreckt sich über eine Länge von 400 Metern in Richtung Sernf. Ein halbes Dutzend Häuser wurde verschüttet oder zerstört. Verletzt wurde niemand. Insgesamt sind 38 Liegenschaften betroffen. Bisher wurden knapp 100 Personen evakuiert. Es herrscht ein Betretungsverbot in der Gefahrenzone. Wie lange die Evakuierung andauert, ist noch unklar. Es drohen weitere Rutschungen.
Quelle der Meldung: Kanton Glarus – Staatskanzlei