Im felsigen Einzugsgebiet des Blais Parè, rund 700 Meter über der Malojastrasse auf etwa 2500 Meter über Meer, hat sich am Dienstagabend Gesteinsmaterial gelöst, woraufhin zwei einzelne Blöcke – einer davon rund vier Kubikmeter gross und zehn Tonnen schwer – die Malojastrasse erreichten. Bereits vor Pfingsten, am 26. Mai, sind einzelne kleine Steine aus dem gleichen Ausbruchgebiet bis an die Strasse gelangt.
Nächtliche Strassensperre bis zum Abschluss der Sicherungsmassnahmen Bereits nach einem Steinschlag Mitte Mai wurden verschiedene Sofortmassnahmen zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit getroffen: Der bestehende, 50 Meter lange Lawinenschutzdamm wurde erhöht. Ausserdem wurden rund zwei Meter hohe Stahlpalisaden installiert.
Aufgrund des Steinschlags vom Dienstagabend werden die Massnahmen im gefährdeten Bereich nun erweitert: Ein Georadar soll in den nächsten Wochen und Monaten Erkenntnisse dazu liefern, ob beziehungsweise wie sich die Gesteinsmassen am Berg bewegen. Zusätzlich wird ein Steinschlagradar installiert. Dieser wird mit einem Ampelsystem auf der Strasse gekoppelt. So wird bei Steinschlagereignissen die Strasse automatisch gesperrt.
Diese Arbeiten dauern voraussichtlich bis Anfang nächster Woche. Aus Sicherheitsgründen bleibt die Strasse bis zur Inbetriebnahme der Massnahmen jeweils nachts von 21.00 bis 6.00 Uhr zwischen Sils Föglias und Plaun da Lej gesperrt.
Verkehr tagsüber möglich
Bis zur fertigen Installation des Steinschlagradars wird die Gefahrenstelle von Personen überwacht. Da sich die Ausbruchstelle hoch über der Malojastrasse befindet, bleibt genügend Reaktionszeit, um die Strasse im Notfall innerhalb von Sekunden zu sperren. Dank dieser Massnahme ist die Strasse tagsüber unter Aufsicht für den Verkehr freigegeben.
Quelle der Meldung: Kanton Graubünden