Um 08.45 Uhr am Mittwochmorgen (30.08.2023) sprach der Beifahrer eines hellgrauen Autos auf der Bürgerstrasse in der Stadt Schaffhausen eine 86-jährige Frau an, die auf dem Weg zum Einkaufen war. Der ca. 50- bis 60-jährige Mann sass mit einem weiteren Mann (Fahrer) und einer ca. 40- bis 50-jährigen Frau im Auto, als er die Fussgängerin nach dem Weg zum Spital Schaffhausen fragte, mit der Begründung, der Bruder seiner Begleiterin sei bei einem Verkehrsunfall verletzt worden und würde sich nun dort befinden. In der Folge schilderte die Seniorin den Weg zum Spital, worauf der Mann sie bat, sie dorthin zu begleiten bzw. als Mitfahrerin zu "lotsen". Sie würden die Seniorin im Anschluss direkt zu ihr nach Hause fahren. Die Seniorin liess sich darauf ein.
Auf halber Wegstrecke zum Spital täuschte der Mann einen Telefonanruf eines "Herrn Doktors" vor und sagte der älteren Dame, dass dieser ihm mitgeteilt habe, dass der Verletzte erst in etwa drei bis vier Stunden besucht werden könne und sie ihr kostbares Gepäck nicht dort zwischenlagern könnten. Gutgläubig lud die Frau die drei fremden Personen ein, ihr Gepäck bei ihr zwischenzulagern, was diese bereitwillig annahmen. In der Wohnung der Seniorin suchte die Frau sofort die Toilette auf, während der Mann die Gastgeberin in deren Wohnstube in ein Gespräch verwickelte. Der zweite Mann blieb die ganze Zeit über im Personenwagen, den er vor dem Wohnhaus der 86-Jährigen abgestellt hatte. Während des Gesprächs am Stubentisch rief der angebliche Arzt nochmals den Mann an und verlangte von diesem eine Behandlungskaution von 700.- Franken.
In der Folge nahm dieser 1'000.- Euro aus der Brusttasche seiner Jacke und fragte seine Gastgeberin, ob sie so viel Bargeld zuhause aufbewahren würde um einen Geldwechsel vorzunehmen. Als die Dame dem Mann erklärte, dass sie nie so viel Geld zuhause aufbewahre, erklärte dieser abrupt, dass sie nun gehen müssten – angeblich um Schweizer Franken von einer Bank abzuheben. Folglich verabschiedeten sich die drei unbekannten Personen von der 86-jährigen Frau, worauf diese – zwecks Einkäufen – ebenfalls ihre Wohnung verliess.
Wieder in ihrer Wohnung bemerkte die ältere Dame, dass die fremde Frau – während dem vorgetäuschten Toilettengang – ihr Schlafzimmer durchsucht und dort Goldschmuck im Wert von mehreren tausend Franken gestohlen hatte. Gemäss ersten Ermittlungen ist davon auszugehen, dass die Frau von Trickdieben heimgesucht worden war.
Die Schaffhauser Polizei warnt die Bevölkerung vor dieser bekannten Betrugsmasche und bittet insbesondere Seniorinnen und Senioren diesbezüglich zu sensibilisieren.
Quelle der Polizeimeldung: SHPOL