Polizeiticker Glarus

Vermutlich ein zweites Wolfsrudel im Kanton Glarus

Das trächtige Wolfsweibchen F110 (vorne, mit Halsband) zusammen mit einem zweiten Wolf, welcher vermutlich der Vater ist
Das trächtige Wolfsweibchen F110 (vorne, mit Halsband) zusammen mit einem zweiten Wolf, welcher vermutlich der Vater ist (Bildquelle: DBU)

Fotoaufnahmen und das beobachtete Verhalten von Wölfen deuten stark darauf hin, dass im Grossraum Ennenda eine Wolfsreproduktion und somit eine neue Rudelbildung stattgefunden hat. Es ist das zweite im Kanton Glarus bekannte Rudel. Das andere ist das Kärpfrudel.

Bereits in Verlauf des Winters konnte das Wolfsweibchen F110, welches aufgrund ihres Halsbandsenders auf Fotofallen identifizierbar ist, im Grossraum Ennenda mit einem Wolfsrüden beobachtet werden. Im Verlauf des Frühsommers wurde es trächtig und in Begleitung eines weiteren Wolfs fotografiert. Der Rüde wurde in den letzten Wochen wiederholt mit Beuteteilen wie Wildtierbeine im Maul erfasst. Das Herantragen von Beuteteilen, teilweise über mehrere Kilometer, ist ein typisches Verhalten von Wölfen, wenn sie ihre stationären Jungen mit Nahrung versorgen.

Die Abteilung Jagd und Fischerei geht daher von einer Reproduktion aus, auch wenn der letzte Nachweis der Welpen mit Foto- oder Videoaufnahmen noch nicht erfolgt ist. Es ist davon auszugehen, dass die bisher sieben getöteten Schafe auf der Mürtschenalp von den Eltern des neuen Rudels gerissen wurden. Dies hat Konsequenzen betreffend Abschuss, bzw. der Regulierung des Rudels. Für die Regulierung ist die Zustimmung des Bundes notwendig und erfolgt über die Jungtiere, wobei diese in Siedlungsnähe oder der Nähe von Nutztieren erfolgen müssen.

Ein Reproduktionsnachweis vom bekannten Kärpfrudel, aus welchem F110 stammt, ist noch nicht erfolgt. Die Abteilung Jagd und Fischerei geht aber von einem weiteren Wurf aus dem laufenden Jahr 2023 aus.

Quelle der Polizeimeldung: Departement Bau und Umwelt