Sie wurde getreten, geschlagen und dann gewürgt, obwohl sie im achten Monat schwanger war. So sollten eine 28-jährige Frau und ihr Baby, das Ende Februar geboren werden sollte, sterben. Für den Mord an der Pakistanerin Fatima Zeeshan sitzt ihr zehn Jahre älterer Ehemann Mustafa, ebenfalls Pakistaner, in Bozen im Gefängnis. Das Verbrechen fand in Versciaco, Südtirol, in einem Zimmer des von Saisonarbeitern bewohntem Wohnhauses statt, in dem das Ehepaar lebte. Es war ihr Ehemann, der als Pizzabäcker in einem grossen Restaurant-Hotel nur wenige Schritte von der Talstation des Skizentrums Monte Elmo entfernt arbeitete.
Fatima war vor über einem Jahr hierhergekommen, verliess das Haus aber selten und schloss daher keine Verbindung zu den Einheimischen. Am Donnerstagmorgen erschien der Mann nicht zur Arbeit und seine Kollegen machten sich Sorgen. Am Telefon sagte er, seine Frau sei gestorben. Einige Kollegen eilten zum Haus, der Krankenwagen kam inzwischen an, aber Mustafa wollte zuerst nicht einmal die Tür öffnen, bevor er dann doch die Retter hereinliess. Fatima war seit vielen Stunden tot, was jeden Wiederbelebungsversuch unbrauchbar machte, da der Körper nun kalt war.
Die Obduktion der Leiche zeigte mehrere Blutergüsse am Körper, die auf einen gewaltsamen Angriff, wie Tritte und Schläge, hindeuteten. Der Leichenbeschauer bestätigte dann den gewaltsamen Tod durch Schläge, Ersticken und wahrscheinlich innere Hirnverletzungen. Die Autopsie der Leiche war für Samstag geplant. Eine Reihe von Nachbarn und Kollegen wurden vor Ort in der Kaserne vernommen. Mustafa schloss sich jedoch in ein undurchdringliches Schweigen ein, das nicht einmal durch die Ankunft eines Dolmetschers gebrochen werden konnte. Die Beweisaufnahme wurde für Montagmorgen angesetzt.