Die Masche der Erpresser
*Ein Opfer erzählt: *
“Ich habe ein Inserat auf einer gratis Kleinanzeigenplattform eingestellt. Darauf hin hat sich eine Person bei mir gemeldet. Sie wolle meinen Artikel kaufen. Zur Sicherheit verlangte sie eine Kopie meiner Identitätskarte. Vorab schickte sie mir eine Kopie ihrer angeblichen Identitätskarte. Ich habe ihr anschliessend eine Kopie meiner Identitätskarte geschickt und meine IBAN Nummer angegeben. Sie hatte sich gefreut und sagte, dass sie morgen das Geld überweisen werde.”
“Am nächsten Tag kam dann aber eine Erpressermail mit der Androhung, dass die Kopie meiner Identitätskarte in diversen Foren zum Kauf angeboten werde. Zusätzlich wurden mir verschiedene Varianten geschildert, wie die Kopie meiner Identitätskarte missbräuchlich verwendet werden könnte. Beispielsweise würden auf meinen Namen alle möglichen Kreditkarten bestellt und das Limit ausgenutzt. Bei einer anderen Variante würden beispielsweise auf meinen Namen bei verschiedenen Fernmeldeanbieter Handyverträge abgeschlossen und weitere Online Angebote bestellt.”
"Sie stellte mir dann die Forderung, dass ich bis am Abend einen dreistelligen Betrag auf ein Bitcoin Konto überweisen muss."
Wie muss ich mich auf Kleinanzeigenplattformen verhalten
- Lassen Sie äusserste Vorsicht walten, wenn Sie Kleinanzeigenplattformen nutzen, da die Identität der Käufer oder Verkäufer nicht verifiziert sind
- Verschicken Sie NIE Kopien Ihrer amtlichen Ausweise an irgendwelche Drittpersonen
- Übergeben Sie Ware nur persönlich gegen entsprechendes Bargeld
Ich bin schon Opfer geworden
- Gehen Sie NIEMALS auf die erpresserische Forderung ein, da Sie nur zum lukrativen Opfer werden
- Überweisen Sie kein Geld auf das angegebene Krypto-Währungskonto (Bitcoin, etc.)
- Erstatten Sie umgehend Strafanzeige bei Ihrer lokalen Polizeistation
- Lassen Sie Ihre involvierte Identitätskarte bzw. Ihren involvierten Pass als ungültig erklären
Erkenntnisse der Polizei
- Die Täter kommunizieren in perfektem Deutsch aber auch in Schweizerdeutsch
- Die Täter kennen die angebotenen Produkte gut und gewinnen so das Vertrauen der Verkäufer
- Die Täter versuchen sich mit der gestohlenen Identität auf den bekannten Social Media Accounts im Namen des Opfers einzuloggen
- Die Täter nutzen bereits gestohlene Identitäten (ID oder Pass)
Quelle: cybercrimepolice.ch