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Aquaplaning – Ursachen, Warnsignale und Tipps zur Vorbeugung

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(Symbolbild) (Bildquelle: Benfe by Pixabay)

Bei Starkregen steigt die Gefahr für Aquaplaning. Was für viele nach einem seltenen Ausnahmefall klingt, kann jeden treffen – selbst erfahrene Fahrer auf den besten Strassen. Gerade weil die Gefahr oft unterschätzt wird, ist es entscheidend zu wissen, wie Aquaplaning entsteht, wie man es vermeidet und was im Ernstfall zu tun ist. In diesem Artikel erhalten Sie praktische Tipps, die Ihnen helfen, auch bei starkem Regen sicher unterwegs zu sein.

Unter Aquaplaning, auch Wasserglätte genannt, versteht man das Aufschwimmen der Reifen auf einer nassen Fahrbahn. Aquaplaning gehört zu den gefährlichsten Situationen im Strassenverkehr. Die Reifen verlieren den direkten Kontakt zur Fahrbahn, weil sich ein Wasserfilm zwischen Gummi und Asphalt bildet. Das Fahrzeug schwimmt auf und lässt sich kaum noch steuern oder abbremsen – ein Albtraum für jede Fahrerin und jeden Fahrer.

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Wie entsteht Aquaplaning?

Die Ursache liegt in der Physik. Reifen verdrängen das Wasser über ihre Profilrillen. Befindet sich jedoch zu viel Wasser auf der Fahrbahn, kann dieses nicht schnell genug abgeleitet werden. Das passiert besonders häufig bei starkem Regen, Pfützen oder in Spurrillen. Mit steigender Geschwindigkeit wächst das Risiko für Aquaplaning erheblich. Auch abgefahrene Reifen oder sehr breite Reifen verstärken die Gefahr, da sie weniger Wasser verdrängen können.

Was tun, wenn das Auto schwimmt?

In erster Linie gilt, Ruhe bewahren. Abrupte Lenkbewegungen oder starkes Bremsen können das Fahrzeug ins Schleudern bringen. Stattdessen lieber den Fuss behutsam vom Gas nehmen, das Lenkrad gerade halten und das Fahrzeug ausrollen lassen, bis die Reifen wieder Kontakt zur Fahrbahn finden. Erst dann darf vorsichtig gebremst oder gelenkt werden.

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Wo ist das Risiko für Aquaplanung am höchsten?

Gefährdet sind vor allem Strassenabschnitte, auf denen sich Regen sammelt: Autobahnen mit Spurrillen, Fahrbahnsenken oder schlecht entwässerte Strecken. Besonders kritisch wird es ab etwa 80 km/h auf nasser Fahrbahn. In Kurven oder beim Spurwechsel erhöht sich die Gefahr zusätzlich, weil das Wasser dort ungleichmässig verteilt ist.

Vorzeichen für Aquaplaning

Typische Warnsignale sind ein plötzlich lauter werdendes Fahrgeräusch, ein aufheulender Motor bei gleichbleibender Geschwindigkeit oder das Gefühl, dass die Lenkung „leicht“ wird und kaum noch reagiert. Auch wenn das Fahrzeug unruhig wird oder in Spurrillen zu „schwimmen“ beginnt, sollte sofort die Geschwindigkeit reduziert werden. Diese Vorzeichen sind ernst zu nehmen, da sie auf den drohenden Verlust der Bodenhaftung hinweisen.

Vorbeugung ist der beste Schutz

Aquaplaning lässt sich nicht vollständig vermeiden, aber das Risiko kann deutlich gesenkt werden.

Beugen Sie Aquaplaning vor durch folgenden Massnahmen:

  • Angepasste Geschwindigkeit bei Regen und Nässe
  • Reifen mit ausreichender Profiltiefe (Empfohlen sind mindestens 3 - 4 mm)
  • Langsame Spurwechsel
  • Besondere Aufmerksamkeit auf Autobahnen und Landstrassen mit bekannten Spurrillen
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Sicher fahren bei Herbstwetter, Starkregen und Nebel

Gerade im Herbst verschärfen sich die Gefahren durch Aquaplaning. Nasse Fahrbahnen, starker Regen, Laub und Nebel machen das Fahren besonders riskant. Bei Starkregen sollte das Tempo deutlich reduziert und der Abstand zum Vordermann vergrössert werden, da der Bremsweg erheblich länger wird.

Nebel erfordert besondere Aufmerksamkeit. Daher gilt: Nebelscheinwerfer und Abblendlicht einschalten und niemals mit Fernlicht fahren, da die Lichtstrahlen im Nebel zurückgeworfen werden. Auch das Herbstlaub auf der Fahrbahn darf nicht unterschätzt werden – es wirkt in Verbindung mit Nässe wie Glatteis. Fahren Sie vorausschauend und vermeiden Sie abrupte Fahrmanöver.

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(Symbolbild) (Bildquelle: Landespolizeiinspektion Gotha)