Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat heute den aktuellen Stand der Impfungen gegen das Coronavirus veröffentlicht. Aufgrund der Meldeverzögerungen aus den einzelnen Kantonen und der Anzahl involvierter Stellen in der Logistik, weichen die vom BAG gemeldeten Zahlen von den aktuellen Zahlen des Kantons ab. Deshalb wird der Kanton Graubünden ab kommender Woche die eigenen Zahlen laufend auf der Webseite www.gr.ch/coronavirus kommunizieren. Das BAG ist gefordert, die zugesicherten Impfdosen zügig zu liefern und eine faire Verteilung der verfügbaren Impfstoffe unter den Kantonen sicherzustellen.
Korrekte Handhabung sichert korrekte Statistik
Der Kanton Graubünden hält sich an die Vorgaben der Hersteller der bisher zwei zugelassenen Impfstoffe und des BAG. Jede zu impfende Person muss im Abstand von drei bis vier Wochen zweimal mit dem Impfstoff desselben Herstellers geimpft werden, also entweder zweimal Pfizer/BioNTech oder zweimal Moderna. Dies bedeutet, dass die Hälfte der gelieferten Dosen für die zweite Impfung "reserviert" werden muss und nicht umgehend verimpft werden kann. Die zuerst zu impfenden Personen sind vom BAG nach Risikogruppen geordnet worden. Jugendliche unter 16 Jahren werden zudem nicht geimpft. Somit sind in Graubünden gut 171 000 Personen für eine freiwillige Impfung einzuplanen. Derzeit präsentiert sich die Situation in Graubünden wie folgt (Stand 21. Januar 2021, 17.30 Uhr):
Pfizer/BioNTech (Comirnaty)
- Bis 17. Januar - zugesichert 6000 Dosen - geliefert 6000 Dosen
- Für 18. Januar - zugesichert 3000 Dosen - geliefert 1000 Dosen
- Für 25. Januar - zugesichert 3000 Dosen - voraussichtlich nur 1000 Dosen erhältlich
- Für 05. Februar - zugesichert 5000 Dosen - voraussichtlich nur 1000 Dosen erhältlich
- Für 15. Februar - zugesichert 5000 Dosen - voraussichtlich nur 1000 Dosen erhältlich
Moderna
- Für 13. Januar - zugesichert 5100 Dosen - geliefert 5100 Dosen (Davon an Impfzentren ausgeliefert 2900 Dosen)
Verimpft wurden bisher total 4035 Dosen (alles 1. Dosis, d. h. 8070 Dosen total reserviert); in 50 von 52 Heimen wurde bereits geimpft; somit wurden bis 21. Januar 2021 2,35 Prozent der insgesamt für eine Impfung in Frage kommenden Bündner Bevölkerung geimpft. Gut die Hälfte der Impfdosen ist verimpft oder für eine Impfung reserviert. Sämtliche derzeit gelieferten Dosen sind fix zur Impfung verplant (1. und 2. Dosis).
Komplexe Logistik in Graubünden nicht unnötig erschweren
Die flächendeckende Impfung in Graubünden ist alleine aufgrund der Geografie um einiges anspruchsvoller als in anderen Kantonen. Der Kanton behandelt alle Regionen gleich und stellt in allen Regionen die vorhandenen Impfdosen proportional zur Bevölkerungszahl zur Verfügung. Die Impfaktion in Graubünden ist am 4. Januar 2021 erfolgreich angelaufen. Als Problem stellen sich jedoch die ständig wechselnden Angaben des BAG über die vom Hersteller Pfizer/BioNTech zu erhaltenden Lieferungen dar. Dies erschwert die Planung zusätzlich. Der Kanton erwartet deshalb vom BAG, dass vorausschauend planende Kantone, die Lieferengpässe antizipiert haben, und die Sicherheit für die zu impfenden Personen höher gewichtet haben als die Geschwindigkeit, nicht noch willkürlich bestraft werden. Das BAG und der Bund haben zu akzeptieren, dass die Kantone die Impfungen in ihrer Zuständigkeit den Gegebenheiten angepasst umsetzen. Das BAG organisiert die Impfaktion der Kantone nicht. Es hat aber einen rein auf Bevölkerungszahlen basierenden Verteilschlüssel zu sichern, damit die Kantone Planungssicherheit haben.
Erfreuliche Impfbereitschaft erfordert etwas Geduld der Bevölkerung
Zurzeit liegen deutlich mehr Anmeldungen vor, als Impfstoff vorhanden ist. Aufgrund der limitierten Verfügbarkeit des Impfstoffs werden die Termine innerhalb der Impf-Zielgruppen laufend vergeben. Der Kanton dankt der Bevölkerung für ihre Unterstützung und für die nötige Geduld, bis alle Personen, die das möchten, geimpft worden sind.