Das ist Sextortion - Die Polizei warnt vor dieser Art von Erpressung
Informieren Sie Ihr Umfeld über diese Erpressungsmethode (Bildquelle: SKP)
Das Internet bietet zahllose Möglichkeiten, sich unverbindlich und ohne Angabe von Namen und Adressen mit Personen aus aller Welt schriftlich, via Internettelefonie oder in einem Videochat auszutauschen.
Definition
Sextortion bezeichnet eine Erpressungsmethode, bei der eine Person mit Bild- und Videomaterial erpresst wird, das sie beim Vornehmen sexueller Handlungen (Masturbation) und/oder nackt zeigt. Der Begriff Sextortion setzt sich aus «Sex» und «Extortion» (engl. Erpressung) zusammen.
Modi Operandi
Die klassische VarianteOpfer und häufige Begleitumstände
Die überwiegende Mehrheit der Opfer von Sextortion ist männlich. Es handelt sich dabei sowohl um Jugendliche als auch um Erwachsene. Häufig finden die Chats in gebrochenem Deutsch, Französisch oder in Englisch statt. Die Täterinnen und Täter befinden sich im Ausland und auch die Geldzahlungen gehen auf ausländische Konten. Es gibt immer wieder Fälle, in denen die Opfer die geforderte Geldzahlung leisten, aber das Bild- oder Videomaterial dennoch veröffentlicht wird oder erneute Forderungen gestellt werden.

Sextortion bezeichnet eine Erpressungsmethode, bei der eine Person mit Videomaterial erpresst wird, das sie beim Vornehmen sexueller Handlungen oder nackt zeigt (Bildquelle: SKP)
Rechtslage
- Art. 156 StGB Erpressung
- Art. 174 StGB Verleumdung
- Artikel 179quater StGB Verletzung des Geheim- oder Privatbereichs durch Aufnahmegeräte
- Art. 197 StGB Pornografie
Was tut die Polizei?
Was kann ich tun?

Damit ich kein Opfer werde (Bildquelle: SKP)
- Nehmen Sie keine Freundschaftsanfragen und Einladungen in sozialen Netzwerken an, wenn Sie die Person nicht zweifelsfrei identifizieren können oder im realen Leben bereits getroffen haben.
- Machen Sie sich stets bewusst, dass Sie während eines Videochats gefilmt werden könnten und verzichten Sie deshalb auf Handlungen, für welche Sie sich im Nachhinein schämen könnten.
- Deaktivieren und überkleben Sie Ihre Webcam immer, wenn Sie nicht gerade via Videochat mit jemandem sprechen.
- Halten Sie das Betriebssystem, den Browser und den Virenschutz Ihrer elektronischen Geräte immer auf dem aktuellsten Stand, um sich vor Malware zu schützen.
- Informieren Sie Ihr Umfeld über diese Erpressungsmethode.

Wenn ich Opfer geworden bin (Bildquelle: SKP)
- Gehen Sie nicht auf die Forderung der Erpresser oder Betrüger ein: Zahlen Sie nicht!
- Brechen Sie den Kontakt zur Frau und zu den Erpressern sofort ab. Löschen Sie sie aus Ihrer Freundesliste und reagieren Sie nicht auf ihre Mails, SMS und dergleichen.
- Falls die Erpresser Bild- und Videomaterial veröffentlicht haben, wenden Sie sich so schnell als möglich bei der betreffenden Plattform (Youtube, Facebook etc.) und verlangen Sie umgehend die Löschung der sexuellen Inhalte.
- Richten Sie einen Google Alert mit Ihrem Namen ein. Auf diese Weise werden Sie über neue Videos und Fotos, die mit Ihrem Namen im Internet hochgeladen werden, informiert.
- Sichern Sie alle Beweise: Das Bild- und Videomaterial, mit welchem Sie erpresst werden, die Kontaktdaten der Erpresser und der Frau, sämtliche Nachrichten, die Sie von ihnen erhalten haben (Chatverläufe, E-Mails etc.), Angaben für Transaktion etc. und erstatten Sie Anzeige bei Ihrer Polizei.
- Sprechen Sie mit einer Vertrauensperson über den Vorfall oder suchen Sie sich psychologische Hilfe, falls Sie bemerken, dass die Erpressung Sie zu sehr belastet.

Gehen Sie nicht auf die Forderung der Erpresser oder Betrüger ein: Zahlen Sie nicht! (Bildquelle: SKP)

