Die Hilfsfrist bei einem Rettungsdiensteinsatz bemisst sich ab dem Zeitpunkt des Alarmeingangs bis zum Eintreffen des ersten Mittels, zum Beispiel einer Ambulanz, vor Ort. Gemäss den Richtlinien der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) des Kantons Bern muss in 80 Prozent aller Einsätze innerhalb von 30 Minuten ein Mittel vor Ort sein. Neu wird gar eine Vorgabe von 90 Prozent in 15 Minuten angestrebt. Die Anforderungen gelten für Primäreinsätze mit höchster Dringlichkeit. Also für Einsätze, bei welchen bei einer Patientin oder einem Patienten eine Beeinträchtigung der Vitalfunktionen (Atmung, Kreislauf, Bewusstsein) vermutet wird.
Die Sanitätspolizei von Schutz und Rettung Bern hält die verlangten Hilfsfristen in der Gemeinde und Region Moosseedorf sehr gut ein und übertrifft die Vorgaben grundsätzlich. Trotzdem ist gerade bei stark frequentierten Strassen ein Durchkommen für die Ambulanzfahrzeuge oft schwierig und kann die Anfahrtszeit verlängern. Um künftig auch bei schwierigen Verkehrsverhältnissen möglichst kurze Hilfsfristen für Patientinnen und Patienten in diesem Gebiet zu gewähren, nimmt die Sanitätspolizei in der Gemeinde Moosseedorf einen neuen Warteraum in Betrieb.
Der Rettungsdienst arbeitet dabei mit der Betriebsfeuerwehr Migros Aare beim Shoppyland Schönbühl bzw. der Betriebszentrale der Migros Aare zusammen. Das Feuerwehrmagazin der Migros Aare bietet der Sanitätspolizei eine umfassende Infrastruktur und Platz für ein Ambulanzfahrzeug. Der Standort des Magazins nahe der Hauptstrasse mit direktem Autobahnanschluss liegt ideal, um in der Region rasch zu den Patientinnen und Patienten zu gelangen.
Die Vorbereitungen für den neuen Warteraum sind abgeschlossen. Ab Fr eitag, 1. Oktober, wird täglich eine Ambulanz im Magazin der Betriebsfeuerwehr Migros Aare stationiert. Thomas Rohrbach, Bereichsleiter und Kommandant der Sanitätspolizei, ist zuversichtlich, dass sich auch der zweite Warteraum der Sanitätspolizei bewährt: «Die sehr positiven Erfahrungen mit dem ersten Warteraum in Belp zeigen, dass sich die Hilfsfristen um mehrere Minuten verkürzen und damit bei Notfällen mit höchster Dringlichkeit schneller lebensrettende Hilfe beim Patienten oder bei der Patientin eintrifft. Dies wollen wir auch mit dem Warteraum in Moosseedorf erreichen.»
Quelle: Schutz & Rettung Bern