Schwierige Witterungsverhältnisse, aber auch Staus und verstopfte Strassen
können die Hilfsfristen von Einsatzfahrzeugen von Schutz und Rettung Bern
verlängern. Die Inbetriebnahme von Warteräumen in verschiedenen Regionen
kann Abhilfe schaffen und die Anfahrt beispielsweise bei notfallmedizinischen
Einsätzen verkürzen. Dies zeigt die Einführung des ersten Warteraums der
Sanitätspolizei zusammen mit der Insel Gruppe in der Gemeinde Belp im
vergangenen Jahr. Ab dem 1. Oktober betreibt die Sanitätspolizei nun einen
zweiten Warteraum in der Gemeinde Moosseedorf, um in dieser Region die
Hilfsfristen tief zu halten. Der Rettungsdienst von Schutz und Rettung Bern
arbeitet dabei mit der Migros Aare zusammen.
Die Hilfsfrist bei einem Rettungsdiensteinsatz bemisst sich ab dem Zeitpunkt des
Alarmeingangs bis zum Eintreffen des ersten Mittels, zum Beispiel einer Ambulanz, vor
Ort. Gemäss den Richtlinien der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI)
des Kantons Bern muss in 80 Prozent aller Einsätze innerhalb von 30 Minuten ein Mittel
vor Ort sein. Neu wird gar eine Vorgabe von 90 Prozent in 15 Minuten angestrebt. Die
Anforderungen gelten für Primäreinsätze mit höchster Dringlichkeit. Also für Einsätze,
bei welchen bei einer Patientin oder einem Patienten eine Beeinträchtigung der
Vitalfunktionen (Atmung, Kreislauf, Bewusstsein) vermutet wird.
Die Sanitätspolizei von
Schutz und Rettung Bern hält die verlangten Hilfsfristen in der
Gemeinde und Region
Moosseedorf sehr gut ein und übertrifft die Vorgaben
grundsätzlich. Trotzdem ist gerade bei stark frequentierten Strassen ein Durchkommen
für die Ambulanzfahrzeuge oft schwierig und kann die Anfahrtszeit verlängern. Um
künftig auch bei schwierigen Verkehrsverhältnissen möglichst kurze Hilfsfristen für
Patientinnen und Patienten in diesem Gebiet zu gewähren, nimmt die Sanitätspolizei in
der Gemeinde Moosseedorf einen neuen Warteraum in Betrieb.
Der Rettungsdienst arbeitet dabei mit der Betriebsfeuerwehr Migros Aare beim
Shoppyland Schönbühl bzw. der Betriebszentrale der Migros Aare zusammen. Das
Feuerwehrmagazin der Migros Aare bietet der Sanitätspolizei eine umfassende
Infrastruktur und Platz für ein Ambulanzfahrzeug. Der Standort des Magazins nahe der
Hauptstrasse mit direktem Autobahnanschluss liegt ideal, um in der Region rasch zu
den Patientinnen und Patienten zu gelangen.
Die Vorbereitungen für den neuen Warteraum sind abgeschlossen. Ab Fr eitag, 1.
Oktober, wird täglich eine Ambulanz im Magazin der Betriebsfeuerwehr Migros Aare
stationiert. Thomas Rohrbach, Bereichsleiter und Kommandant der Sanitätspolizei, ist
zuversichtlich, dass sich auch der zweite Warteraum der Sanitätspolizei bewährt: «Die
sehr positiven Erfahrungen mit dem ersten Warteraum in Belp zeigen, dass sich die
Hilfsfristen um mehrere Minuten verkürzen und damit bei Notfällen mit höchster
Dringlichkeit schneller lebensrettende Hilfe beim Patienten oder bei der Patientin
eintrifft. Dies wollen wir auch mit dem Warteraum in Moosseedorf erreichen.»
Quelle: Schutz & Rettung Bern