Diesen Sommer stellte ein Angestellter einer UBS-Filiale in Genf fest, dass jemand versucht hatte, mehrere Zehntausend Euro durch den Abfluss einer Toilette im Tresorraum zu entsorgen. Das bestätigte die Genfer Staatsanwaltschaft am Montag. Zuvor hatte die "Tribune de Genève" bereits darüber berichtet.
Weitere Banknoten tauchten wenig später auf Wcs in drei Genfer Cafés auf. Die Restaurant-Besitzer alarmierten jeweils die Polizei. Es handelte sich jeweils um 500-Euro-Scheine, die die Toiletten zum Überlaufen brachten.
Die verstopften Abflussrohre zogen mehrere Tausend Franken an Reparaturarbeiten nach sich.
Nicht zwingend ein Verbrechen
Dem Zeitungsbericht zufolge stammen die Geldscheine aus einem Schliessfach von spanischen Bankkundinnen, die das Geld vor einigen Jahren in der Calvin-Stadt eingelagert hatten. Die Damen waren allerdings vergangenen Frühlings letztmals in der Bank, wie Aufnahmen aus der Überwachungskameras zeigten.
Der Anwalt der Frauen wurde Ende August polizeilich befragt. Ein Erklärung hatte er nicht parat. Dafür überwies er den betroffenen Geschäften eine Entschädigung für die verstopften Abflussrohre.
Es müsse sich nicht unbedingt um ein Verbrechen handeln, teilte die Genfer Staatsanwaltschaft mit. In der Schweiz ist es nicht verboten, Geldnoten zu zerstören. Dennoch laufen die Ermittlungen weiter.
Artikelfoto: Roland zh (CC BY-SA-2.0) - (Symbolbild)