Bericht vom 29.03.2023
Im 2022 ereigneten sich im Kanton Graubünden insgesamt 2'327 polizeilich registrierte Verkehrsunfälle. Dies entspricht einem Rückgang von 2 Unfällen gegenüber dem Vorjahr. Trotzdem ist die Anzahl leicht höher als der Durchschnittswert der Jahre 2018 – 2022. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass der Fahrzeugbestand im Kanton Graubünden auch im vergangenen Jahr um rund 1'220 Motorfahrzeuge angewachsen ist, dürfen die Zahlen positiv gewertet werden.
Weniger Unfälle mit Personenschaden und mehr Unfälle mit Sachschaden Die Unfälle mit Personenschaden haben um 9 Unfälle abgenommen und diejenigen mit Sachschaden um 7 Unfälle zugenommen. Gegenüber dem Vorjahr starben zwei Personen mehr an den Folgen von Verkehrsunfällen. Im Vergleich mit den letzten fünf Jahren ist bei den Verkehrsunfällen mit Fahrzeuglenkenden unter Alkoholeinfluss, wieder eine deutliche Zunahme erkennbar. Gegenüber dem letzten Jahr erhöhten sich diese um 26.8 % auf Total 118 Verkehrsunfälle. Bei den Unfällen auf Autobahnen und Autostrassen muss ebenfalls ein Anstieg von 28 Unfällen (+16 %) verzeichnet werden.
Mehr tödliche Motorradunfälle und gleichbleibende Unfallzahlen bei den Fahrrädern Die Anzahl der Motorradunfälle ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. So stiegen diese von 153 auf 189 Verkehrsunfälle, was einer Zunahme von 36 Unfällen (+23.5%) entspricht. Unerfreulich ist, dass bei den tödlich Verunfallten (+4) und bei den schwer Verletzten (+16) ebenfalls eine Zunahme verzeichnet werden musste. Hingegen ist bei den Unfällen mit Fahrrädern ohne Tretunterstützung ein Rückgang zu erkennen. Auch die Anzahl der Personenschäden bei diesen Fahrrädern ist rückläufig. Die Anzahl der Unfälle mit E-Bike blieb mit 38 Unfällen gleich hoch wie im Vorjahr. Leider kam eine E-Bike-Lenkerin bei einem Selbstunfall ums Leben. Bei den Fussgängerunfällen darf eine Abnahme von 5 Unfällen verzeichnet werden.
Überhöhte Geschwindigkeit und Ablenkung als Risiken 260 Verkehrsunfälle sind auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen. Dabei wurde nicht in jedem Fall die gesetzliche Höchstgeschwindigkeit überschritten, sondern auch die Geschwindigkeit nicht an die Strassen- oder Sichtverhältnisse angepasst. Bei den Unfällen aufgrund Unaufmerksamkeit oder Ablenkung musste ein deutlicher Anstieg von 61 auf 95 (+55%) verzeichnet werden. Dieser hohe Anstieg von Unfällen zeigt auf, dass eine verstärkte Kontrolltätigkeit in diesem Bereich auch in Zukunft notwendig ist.
Quelle: KaPo GR