Im Auftrag des Kommandanten der Kantonspolizei Zürich und aufgrund der Vorgaben des Binnenschifffahrtsgesetzes sind Grossübungen zur Überprüfung von Rettungskonzepten durchzuführen. Sie dienen dazu, die Notfalleinsatzpläne die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Blaulichtorganisationen und weiteren Partnern zu testen. Die Übung wird zugleich genutzt, um die Corona-Schutzmassnahmen in einem Grosseinsatz zu testen.
Gemäss Übungsanlage legte das ZSG-Kursschiff MS Panta Rhei um 19.00 Uhr am Bürkliplatz ab. Es befanden sich rund 80 Passagiere an Bord, als gegen 20.00 Uhr ein lauter Knall ertönte, gefolgt von einem Feuer, das sich rasch auf dem Schiff ausbreitete. Aufgrund des Feuers und der starken Rauchentwicklung auf dem ganzen Schiff wurden zahlreiche Personen verletzt, wobei einige gar über Bord in den See sprangen. Wie ein Crewmitglied beobachten konnte, wurde das Feuer durch einen explodierenden herrenlosen Rucksack ausgelöst.
Im Fokus der Übung standen die rasche Rettung bzw. Evakuierung der Schiffspassagiere sowie die Ermittlung der Ursache, welche mutmasslich einen kriminalpolizeilichen Hintergrund hatte.
Zur Bewältigung der Übung „Palstek“, die nach einem in der Schifffahrt wichtigen Knoten benannt wurde, waren über 200 Einsatzkräfte der zuständigen Blaulichtorganisationen, 100 Figuranten, zwei Kursschiffe sowie eine Fähre und zahlreiche Rettungsfahrzeuge im Einsatz.
Folgende Einsatzdienste bestritten die Grossübung: Kantonspolizei Zürich; Gemeindepolizei Horgen; Feuerwehren (GVZ, Schutz&Rettung Zürich, Horgen und Rapperswil-Jona); Sanität (Schutz&Rettung Zürich, See-Spital Horgen); Zivilschutz (Zweckverband Zimmerberg und kantonaler Zivilschutz); Seerettungsdienste (Wasserschutzpolizei der Stadtpolizei Zürich, Zollikon, Küsnacht, Meilen, Wädenswil, Horgen, Kilchberg und Rapperswil-Jona); Staatsanwaltschaft Zürich, SUST (Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle); Zürichsee-Fähre Horgen-Meilen AG; Zürichsee- Schifffahrtsgesellschaft.
Aufgrund der ersten Erkenntnisse ziehen der Auftraggeber Oberst Bruno Keller, Kommandant der Kantonspolizei Zürich, Oberstleutnant Peter Wullschleger, Bereichsleiter Feuerwehr und Zivilschutz von Schutz&Rettung Zürich, sowie der Übungsleiter, Major Frank Schwammberger, Chef Verkehrspolizei der Kantonspolizei Zürich, eine positive Bilanz. Die Bewältigung des Grossereignisses sei trotz erschwerter Bedingungen auf dem See und zur Nachtzeit und wegen Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie professionell, mit grossem Einsatz und mit den richtigen Massnahmen erfolgt. Sicherheitsdirektor Mario Fehr verfolgte die Grossübung mit und hält ebenfalls fest: "Die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte auf dem See war sehr professionell und beeindruckend."