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Mit dem Projekt weitet der Kanton Aargau sein Instrumentarium für die Bekämpfung der Pandemie aus. Am kommenden Mittwoch, 3. März 2021, startet das wöchentliche freiwillige Testen in zwei Schulen an diversen Standorten, in einem Pflegeheim sowie in einer Betreuungseinrichtung. Hier werden während eines Monats die Abläufe und Strukturen von regelmässigen Tests mit grossen Personengruppen getestet, bevor das definitive Setting zuhanden des Regelbetriebs verabschiedet wird.
"Wir wollen mehr Tests statt Quarantäne" – so fasst Kantonsärztin Dr. med. Yvonne Hummel die Vision zusammen. Das Projekt zum repetitiven Testen schliesst an die Bundesstrategie TTIQ (Testen, Tracen, Isolation, Quarantäne) an, mit dem Ziel, asymptomatische Personen zu eruieren, die aber doch Virusträger sind. Beim Instrument des regelmässigen Testens von grossen Personengruppen geht es darum, insbesondere unentdeckte Ansteckungen zu finden und Infektionsketten zu unterbrechen. Mindestens 50 Prozent der infizierten Personen haben keine Symptome. Nach den vorsichtigen Lockerungsmassnahmen, die am kommenden Montag in Kraft getreten sind, ist das Projekt ein weiterer konkreter Beitrag des Kantons Aargau an die Bewältigung der Pandemie. Tests im Rahmen der repetitiven Tests für grosse Personengruppen sind für die Teilnehmenden kostenlos.
Pilotprojekt im März 2021 mit Speicheltests
Starten wird der Kanton Aargau mit seinen regelmässigen Tests in vier Institutionen: Die Kantonsschule Zofingen und die Kreisschule Aargau Süd (Oberstufe), dann das Regionale Pflegezentrum in Baden und anschliessend die Betreuungsinstitution zeka in Baden-Dättwil. Hier werden im März, während der Pilotphase, insgesamt rund 3'000 bis 4'000 Personen wöchentlich getestet. Die Teilnahme sowohl der Institutionen als auch der einzelnen Personen ist freiwillig. Jede Person, die teilnehmen will, muss eine Einwilligungserklärung unterschreiben. "Je niederschwelliger und zugänglicher die Tests für die Bevölkerung, je mehr Personen jeden Alters sich heute und in Zukunft testen lassen, desto weniger Quarantänemassnahmen kommen auf uns alle zu", sagt Hummel.
Das Konzept sieht im Prinzip vor, dass die Personen selbstständig eine Speichelprobe entnehmen und diese an eine definierte Stelle abgeben. Hier werden sämtliche Proben zu einem "Pool" zusammengeführt. Diese Poolprobe wird im Labor analysiert. Ist die Probe negativ, sind alle Personen dieser Gruppe prinzipiell nicht ansteckend. Ist eine "gepoolte" Probe positiv, wird diese bestimmte Gruppe zu einem zweiten Test aufgeboten. Diejenigen Personen, die letztlich Träger des Virus sind, werden anschliessend von der Covid-19-Vertrauensperson der Institution mithilfe des Contact Tracing Center (Conti) nach den bewährten Prozessen in der Isolation betreut und unterstützt. Für Fragen der Personen, die sich im Rahmen des Pilotprojekts testen lassen und für die beteiligten Institutionen hat der Kanton eine besondere Hotline eingerichtet: 062 835 55 22.
Entscheid für Ausweitung nach Evaluation
Das Projekt will in der Pilotphase in Zusammenarbeit mit den Pilotinstitutionen die optimale Organisation und die besten Prozesse eruieren, um solche regelmässigen Tests für Personen ohne Symptome später auch in anderen Schulen, Betreuungsinstitutionen und Pflegeheimen durchzuführen. Zudem soll es Erkenntnisse über Anzahl asymptomatisch infizierte Personen bringen. "Wir haben uns für die Pilotphase für diese Institutionen entschieden, weil wir mit diesem Setting sowohl Kinder, junge Erwachsene und Erwachsene in verschiedenen Lebenslagen testen können", sagt die Kantonsärztin. Die Kriterien für die Teilnahme von weiteren Institutionen am Projekt nach der Pilotphase werden anhand der geplanten Projektevaluation überprüft und definitiv festgelegt.