Die Geschichten, welche den Opfer aufgetischt werden, sind immer dieselben: Es seien Einbrecher unterwegs, und weil das Vermögen der angerufenen Person selbst auf der Bank nicht mehr sicher sei, müsse das Geld sofort der Polizei übergeben werden. Oder noch dreister: Die Tochter liege als Folge eines Unfalls im Spital und könne wegen fehlender Versicherungsdeckung nicht behandelt werden. Um die Täuschung noch echter zu machen, ist am Telefon eine wimmernde Frau zu hören.
Wie die 50 Meldungen zeigen, die allein am Freitag, 1. Juli 2022, bei der Kantonspolizei Aargau eingingen, durchschauen die meisten angerufenen Personen den Schwindel auf Anhieb. Die vom Ausland her operierenden Telefonbetrüger wären jedoch nicht derart aktiv, wenn die Masche nicht mehr funktionierte. Der Beweis dazu liefern gleich drei Fälle, die gestern bei der Kantonspolizei Aargau angezeigt wurden.
So fielen der Betrugsmasche drei Frauen im Alter zwischen 63 und 88 Jahren zum Opfer. Stundenlang am Telefon unter Druck gesetzt, liessen sich die drei Aargauerinnen dazu hinreissen, Geld und Schmuck unbekannten Kurieren zu übergeben oder an einem vereinbarten Ort zu hinterlegen. Der Deliktsbetrag bei diesen drei jüngsten Fällen beläuft sich auf 140'000 Franken in bar und Schmuck im Wert von mehreren zehntausend Franken.
Darüber hinaus geht die Kantonspolizei von einer erheblichen Dunkelziffer aus in Form von Fällen, die etwa aus Scham gar nie angezeigt werden. Die Kantonspolizei warnt vor solchen Telefonbetrügern, die auch weiterhin ihr Unwesen treiben werden.
Die wichtigsten Ratschläge lauten:
- Lassen Sie sich nicht auf solche Anrufe ein und beenden Sie diese sofort.
- Gehen Sie nicht auf Forderungen ein. Die Polizei würde niemals Geld oder Schmuck zur Aufbewahrung einfordern.
- Bleiben Sie ruhig und besprechen Sie sich mit Angehörigen, bevor Sie eigenmächtig handeln.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen. Auch würde die Polizei niemals verlangen, solches irgendwo zu bereitzulegen.
- Sensibilisieren Sie ältere Menschen aus Ihrem Umfeld über diese Betrugsmasche.
Quelle: Kapo AG