Nidwalden

Kanton Nidwalden - Der Pegel des Vierwaldstättersees bleibt auf kritischem Niveau

Sicht von Ennetbürgen NW Richtung Stans NW.
Sicht von Ennetbürgen NW Richtung Stans NW. (Bildquelle: Leserreporterin - F. Dehmel-Abt - Dein Wetter in der Schweiz.)

Die Hochwassergefahr, die vom Vierwaldstättersee ausgeht, befindet sich unverändert auf der höchsten Gefahrenstufe. In Stansstad musste der Dorfplatz grossräumig abgesperrt werden. Zahlreiche Feuerwehren stehen rund um die Uhr im Einsatz. Die Bevölkerung ist angehalten, die Nähe von Gewässern zu meiden und spätestens jetzt Schutzvorkehrungen zu treffen.

Trotz leichter Wetterberuhigung gilt für die Region um den Vierwaldstättersee weiterhin die höchste Hochwasser-Gefahrenstufe 5. Aufgrund der übermässig viel Wasser führenden Zuflüsse ist der Seepegel im Verlauf des Mittwochs um weitere rund 10 Zentimeter bis auf aktuell 434.73 Meter angestiegen. Dadurch ist der See an weiteren Stellen in Nidwalden über die Ufer getreten. Nennenswerte Schäden sind bisher keine bekannt. Es muss aufgrund der Wetterprognosen aber damit gerechnet werden, dass sich die Lage in der zweiten Wochenhälfte noch verschärfen wird. Die erwarteten Niederschlagsmengen können auch Flüsse und Bäche anschwellen lassen und für überflutungen sorgen. Ebenso drohen in Hanglagen Rutschungen und Murgänge. Der Kanton appelliert an die Bevölkerung, sich von Gefahrenzonen fernzuhalten und spätestens jetzt Schutzmassnahmen vor Hochwasserschäden zu treffen, ohne sich dabei in Gefahr zu begeben. Die Einsatzkräfte kontrollieren Seeufer und weitere Gewässer, sperren nötigenfalls öffentliche Zonen, Wege und Strassen ab und treffen laufend Vorkehrungen, um das Schadenpotenzial zu minimieren. Private können zu Präventionszwecken bei der Stützpunktfeuerwehr stans an der Oberen Spichermatt 10 kostenlos Sandsäcke abholen. In Notfällen sind die Polizei (117) oder die Feuerwehr (118) zu verständigen.

Die Situation bei der Engelbergeraa hat sich tagsüber leicht entspannt, nachdem in der Nacht auf Mittwoch Abflusswerte von bis zu 120 Kubikmetern pro Sekunde (m3/s) gemessen worden sind. Zum Vergleich: Beim Jahrhunderthochwasser 2005 wurden Abflussmengen von maximal 230 m3/s registriert. Bei normalen Wetterlagen im Sommer beträgt das Mittel zwischen 15 und 30 m3/s.

Die Situation in den Gemeinden

Weiterhin angespannt ist die Lage in Stansstad. Die Gemeinde ist bei Seehochwassern in der Regel als erste im kanton nidwalden betroffen. Die Wassermassen KANTON NIDWALDEN, Justiz- und Sicherheitsdirektion, Kantonaler Führungsstab Stans, Mittwochmorgen dazu geführt, dass der Dorfplatz grossräumig abgesperrt werden musste. Für betroffene Anwohner ist die Zufahrt zu den Liegenschaften nur eingeschränkt möglich. Unter anderem in Buochs mussten Erholungszonen wie das Aawasseregg oder der Seeweg aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. In Wolfenschiessen sind die Räumungsarbeiten nach dem unwetter vom vergangenen Wochenende nach wie vor im Gang. Die Kantonsstrasse zwischen Stans und Engelberg ist in diesem Bereich weiterhin nur im Wechselverkehr einspurig befahrbar, auch weil im Gebiet Bannerlen weitere Erdrutsche und Steinschlag drohen. Die Zentralbahn verkehrt auf diesem Abschnitt ebenso mit Ersatzbussen wie aktuell auch zwischen Hergiswil und Giswil. In Emmetten ist der Strassenabschnitt beim Dürrensee aufgrund des hohen Wasserstandes gesperrt, der Verkehr wird über eine einspurige Notstrasse umgeleitet.

Verhaltensempfehlungen für die Bevölkerung

  • Bringen Sie Wertgegenstände in höher liegende Gebäudeteile.
  • Bringen Sie in gefährdeten Gebäuden Hochwasserschutzvorrichtungen an und halten Sie Pumpen griffbereit.
  • Vermeiden Sie den Aufenthalt an Gewässern, die Hochwasser führen. Flutwellen könnten Sie überraschen und Ufer, die unterspült werden, einstürzen.
  • Gehen Sie bei unmittelbarer Überschwemmungsgefahr nicht in Keller oder Tiefgaragen.
  • Informieren Sie sich online sowie über Radio und Fernsehen und befolgen Sie die Anweisungen der Behörden und Einsatzkräfte.

Feuerehren stehen rund um die Uhr im Einsatz

Mehrere Feuerwehren sind seit dem frühen Dienstagmorgen im Einsatz. Zur Bewältigung der Gefahrenlage stehen zudem Teile des kantonalen Führungsstabs, das Feuerwehrinspektorat, die Kantonspolizei Nidwalden, das Strasseninspektorat, das Amt für Gefahrenmanagement mit der Abteilung Naturgefahren und der Zivilschutz im Einsatz.

Der Kanton beabsichtigt, bis auf Weiteres täglich ein Lagebulletin zu veröffentlichen. Aktuelle Informationen sind auch auf der Webseite www.nw.ch sowie auf den Webseiten betroffener Gemeinden ersichtlich.