Im «Sonnegrund - Haus für Betagte» in Kirchberg und im «Tertianum Rosenau» in Bazenheid startete heute Nachmittag die kantonale Impfaktion gegen das Coronavirus. In den kommenden Tagen wird in weiteren Betagten- und Pflegeheimen geimpft. Die Impfungen werden von den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten mit Unterstützung von mobilen Impf-Teams durchgeführt.
Wer wird zuerst geimpft?
Der Impfstoff gegen das Coronavirus steht aktuell nur in begrenzter Menge zur Verfügung und die Handhabung ist logistisch sehr aufwändig. Aus diesem Grund erfolgt die Impfung vorerst gestaffelt. Die Reihenfolge der Impfungen ergibt sich aus der Impfstrategie des Bundes, den Empfehlungen der Eidgenössischen Impfkommission und Anforderungen des Impfstoffs an Transport und Lagerung. Zunächst werden besonders gefährdete Personen in Betagten- und Pflegeheimen geimpft. Diese Menschen profitieren speziell von den Impfungen, da bei älteren und chronisch kranken Menschen eine Covid-Infektion häufig schwerer verläuft. Es ist geplant, dass sich auch das Gesundheitspersonal mit Patientenkontakt und das Betreuungspersonal von besonders gefährdeten Personen bereits im Januar impfen lassen kann. Ziel ist, dass in allen 120 Betagten- und Pflegeheimen im Kanton St.Gallen bis Ende Februar die erste Impfung durchgeführt worden ist.
Wo können sich Risikopatientinnen und -patienten impfen lassen?
Auch besonders gefährdete über 80-jährige Personen, die nicht in Betagten- und Pflegeheimen wohnen, sollen sich im Verlauf der nächsten Wochen in ausgewählten Impfpraxen und somit wohnort-nah impfen lassen können. Die Anmeldung wird voraussichtlich online möglich sein. In den Impfpraxen kann vorerst nur in beschränktem Umfang geimpft werden, weil erst wenig Impfstoff verfügbar ist. Aus diesem Grund werden vorerst auch keine Impfzentren aufgebaut.
Sobald deutlich grössere Mengen Impfstoff verfügbar sind, kann sich auch die breite Bevölkerung impfen lassen. Das dürfte nach heutigem Kenntnisstand ab Mai 2021 sein. Die Impfung ist freiwillig und kostenlos.
Wann kommt mehr Impfstoff?
Bis jetzt hat der Kanton St.Gallen 5'800 Dosen erhalten. Damit können knapp 3'000 Personen geimpft werden, da es für den Impfschutz zwei Dosen braucht. Am Montag hat die Armee 126'000 neue Impfdosen erhalten. Davon hat der Kanton St.Gallen das Maximum von 6'800 Dosen abgerufen. Wann die Dosen geliefert werden, ist noch offen.
Wo wird geimpft?
Zunächst kann sich die Bevölkerung über bestehende medizinische Strukturen (Pflegeheime, Spitäler, ausgewählte Arztpraxen) impfen lassen. Grössere Impfzentren in Messe- oder Turnhallen könnten kurzfristig zum Einsatz kommen, falls die regulären Strukturen nicht ausreichen. Es werden ab Januar Impfungen an verschiedenen Standorten durchgeführt:
- Bewohnende und Mitarbeitende von Betagten- und Pflegeheimen werden vor Ort mit Unterstützung von mobilen Impf-Teams und lokalen Ärztinnen und Ärzten geimpft.
- Kurz danach werden Gesundheitsfachpersonen mit Patientenkontakt in Spitälern geimpft. Auch Patientinnen und Patienten, die in den Spitälern ambulant mit Hausarztfunktion betreut werden, sollen die Möglichkeit einer Impfung erhalten.
- Zudem werden erste Impfungen für Hochrisikopatientinnen und -patienten im Verlauf der nächsten Wochen in ausgewählten Impfpraxen im Kanton möglich sein. Die Anmeldung wird voraussichtlich online erfolgen.
Wie wird informiert?
Die Planung der Impfaktion erfolgt rollend. Über die Impfmöglichkeiten im Kanton St.Gallen wird laufend informiert auf https://www.sg.ch/tools/informationen-coronavirus/impfung-gegen-[covid-19](https://polizeiticker.ch/thema/coronavirus)-im-kanton-st-gallen.html.
Wie kann sich die Bevölkerung vorbereiten?
Alle Personen sollen sich unabhängig eine Meinung zur Corona-Impfung bilden können. Auf der Homepage http://www.sg-impft.ch wird alles Wissenswerte rund um die Corona-Impfung in kurzen Videoclips einfach erklärt. Die Informationen werden laufend dem aktuellen Wissensstand angepasst. Vorgängig zur Impfung kann auch ein elektronischer Impfpass erstellt werden (http://www.meineimpfungen.ch). Dieser vereinfacht den Impfprozess, ist aber nicht Voraussetzung für eine Impfung.