Der Kanton Uri war auch im Jahr 2022 unmittelbar von der Präsenz von Wölfen betroffen. Wie aus dem soeben veröffentlichten Bericht hervorgeht, mussten insgesamt 58 Nutztierrisse (Schafe und Ziegen) auf acht Alpen und drei LN-Flächen gezählt werden. Die Risse ereigneten sich in ungeschützten und nicht zumutbar schützbaren Situationen sowie insbesondere im Projektgebiet «Alpkonzept Oberes Reusstal». Dort gelten die Alpen während der Zeit der Konzeptausarbeitung, im Einvernehmen mit dem Amt für Landwirtschaft und dem Bundesamt für Umwelt (BAFU), als geschützt.
Dies hatte zur Folge, dass die Sicherheitsdirektion am 31. Mai 2022 und am 20. August 2022 den Abschuss des schadenstiftenden Wolfs im Urner Oberland verfügte. Trotz intensivster Bemühungen der kantonalen Organe der Wildhut konnte jedoch kein Abschuss erfolgen, da sich anschliessend an die verschiedenen Risse kaum mehr Hinweise auf eine Wolfpräsenz im Abschussperimeter ergaben. Den betroffenen Nutztierhaltern wurden die Rissereignisse mit total 32'375 Franken entschädigt, wobei für 80 Prozent dieser Kosten der Bund aufgekommen ist. Aufgrund von DNA-Entnahmen der Wildhut an gerissenen Nutztieren konnten drei Wölfe individuell bestimmt und der italienischen Population zugeordnet werden. Diese drei Wölfe sind erstmals in der Schweiz nachgewiesen worden.
Quelle: Kanton Uri