Am Mittag des 11. März 2017, um 12.10 Uhr, löste sich in der Nordflanke unterhalb dem Tannenrotisand ein Schneebrett. Mit Anrisshöhen von bis zu drei Metern und einer Anrissbreite von rund 200 Metern kann das Schneebrett als eine grosse Lawine eingestuft werden.
Die Schneemassen rissen bis auf den Fels ab und ergossen sich auf eine Länge von rund 600 Metern bis in den Schönboden, wo sich die Schneemassen über eine Breite von bis 300 Metern auf Höhen bis zu 10 Metern auftürmten.
Grossaufgebot im Einsatz
Kurz vor dem Lawinenniedergang beobachteten Skitourengänger, wie eine Gruppe in die Nordflanke einfuhr. Es konnte nach dem Lawinenniedergang nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob die besagte Gruppe aus der Nordflanke ausgefahren war oder von den Schneemassen mitgerissen wurde.
Folglich bot die alarmierte Rega die Alpine Rettung Schweiz, Rettungsstation Sarneraatal, auf. Diese entsandte rund 30 Retter und vier Lawinenhundeteams, welche allesamt mit Helikoptern der Rega sowie der Swiss Helikopters zum Schadenplatz geflogen wurden. Weiter wurde die Alpine Einsatzgruppe der Kantonspolizei Obwalden aufgeboten.
Gruppe unversehrt angetroffen
Glücklicherweise konnte die vermeintliche Dreiergruppe ermittelt und wohlbehalten in der Stöckalp angetroffen werden. Nachdem keine weiteren Hinweise auf mögliche Verschüttete bestanden und weder die technischen Suchmittel noch die Rettungshunde auf dem Lawinenkegel Hinweise auf Verschüttete anzeigten, wurde die Suche abgebrochen.
Die Lawinensituation im betroffenen Gebiet wurde mit erheblich eingestuft. Mit den ergiebigen Niederschlägen letzter Woche herrschen im Allgemeinen ab Höhen von rund 2'200 Metern heikle Lawinensituationen. Schneeschichten können bis in tiefe Schichten durchreissen und gross werden. Abseits der Pisten braucht es Erfahrung in der Beurteilung der Lawinengefahr.
Artikelfoto: Kapo Obwalden