Der Alarm erreichte die Rega-Einsatzzentrale am Freitagnachmittag. Ein Ehepaar war in der Nähe von Lavey-Morcles (VD) in einem Waldstück unweit des Dent des Morcles unterwegs, als der Mann ausrutschte und im steilen Gelände über 100 Meter hinunterstürzte, bis ein Baum seinen Sturz bremste. Der Mann zog sich dabei schwere Verletzungen zu. Seine Frau, die ihn nicht mehr sehen konnte und ausser Hörweite war, alarmierte umgehend mit der Rega-App die Rega.
Lokalisation im Gelände dank Rega-App
Der dichte Wald im Gebiet des Unfalls verunmöglichte der ausgerückten Rega-Crew der Einsatzbasis Zweisimmen Sichtkontakt mit dem Verunfallten oder seiner Frau. Aufgrund der Koordinaten der Alarmierenden, die mit der Rega-App an die Rega übertragen worden waren, konnte der Standort aber aus der Luft abgeschätzt werden. Ein Bergretter des SAC wurde an der einzig möglichen Stelle im Waldstück an der Rettungswinde hinuntergelassen und konnte sich zu Fuss auf den Weg zum Verunfallten machen. Die Bergretter des SAC kommen immer dann zum Einsatz, wenn die Rega-Crews im Gelände Unterstützung benötigen. Beim Verletzten angekommen war schnell klar, dass aufgrund des sehr steilen Geländes und der Verletzungen des Wanderers weitere Einsatzkräfte nötig waren. Während der Bergretter sich um die Sicherung und die Stabilisierung des Verletzten kümmerte, wurden deshalb mit dem Rettungshelikopter zwei weitere Bergretter in das Gebiet geflogen.
Aufwändige Rettung im steilen Waldstück
Gemeinsam mit dem Rega-Notarzt, der – ebenfalls von den Bergrettern gesichert – die medizinische Erstversorgung des Patienten übernommen hatte, zogen die Rettungskräfte den Verunfallten in einer aufwändigen Aktion mit selbst eingerichteten Seilzügen zunächst nach oben und transportierten ihn später an eine Stelle im Wald, die ein Ausfliegen an der Rettungswinde des Rega-Helikopters erlaubte. Der Patient wurde dafür auf eine Vakuum-Matratze gelegt, die eine vollständige Immobilisierung während des Transports ermöglichte. Die Rega-Crew flog ihn nach dieser aufwändigen, über mehrere Stunden andauernden Aktion zur weiteren medizinischen Versorgung ins nächste geeignete Spital. Die Frau des Verunfallten flog man aus dem Gelände aus und setzte sie an einem sicheren Ort ab.
Gelungene Rettung dank Teamwork
Insgesamt sieben Mal kam die Rettungswinde zum Einsatz, um Personen ein- oder auszufliegen. Neben der eingeschränkten Sicht auf die Unfallstelle war auch das steile Gelände herausfordernd. Ein entscheidender Faktor für die erfolgreiche Rettung war deshalb das Teamwork der drei Bergretter des SAC untereinander und die Koordination mit der Rega-Crew.
Quelle der Polizeimeldung: Rega-Mediendienst