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Obwalden: Ablenkungskontrollen im Strassenverkehr

Die Unaufmerksamkeit und Ablenkung im Strassenverkehr ist schon seit Jahren eine der Hauptursachen von Verkehrsunfällen. Um dieser Ursache entgegen zu wirken, hat die Kantonspolizei Obwalden innert einem halben Jahr die Kontrolltätigkeit hinsichtlich Ablenkungssituationen intensiviert....

Im vergangenen Jahr ereigneten sich in der Schweiz insgesamt 74'031 Verkehrsunfälle. Bei über 13'800 Verkehrsunfällen war die Ursache auf Unaufmerksamkeit und Ablenkung zurück zu führen. Der grösste Teil davon (40%) führte zu Auffahrunfällen. Ein ähnliches Resultat ergab sich aus den Auswertungen im Kanton Obwalden. Von den registrierten Verkehrsunfällen (188) im letzten Jahr waren 57 auf Unaufmerksamkeit und Ablenkung zurückzuführen.

Einerseits geschahen aus Unaufmerksamkeit und Ablenkung in den letzten Jahren sehr schwere und tragische Verkehrsunfälle auf Obwaldner Strassen und anderseits hat die Verkehrsdichte stetig zugenommen. Dazu entwickelte sich das Mobiltelefon zu einem tragbaren und jederzeit verfügbaren Multifunktionsgerät. Diese und noch weitere Gründe führten dazu, dass die Kantonspolizei Obwalden in der Zeitspanne von Februar bis August 2015 gezielte Ablenkungskontrollen durchführte. Dabei wurde vermehrt auch eine Fotokamera mit einem Objektiv eingesetzt.

Ordnungsbussen verteilt

Insgesamt haben rund 100 Fahrzeuglenker eine Ordnungsbusse erhalten, weil sie ein Mobiltelefon ohne Freisprecheinrichtung benutzten. Zudem wurden über 60 Fälle zuhanden der Staatsanwaltschaft Obwalden rapportiert, bei welchen das Mobiltelefon anderweitig wie SMS-Funktionen, Internet etc. genutzt wurde. Ebenso gab es Fälle von Ablenkung durch Lesen von Zeitungen und/oder Lieferscheinen, Erstellen von Fotos oder Einträufeln von Augentropfen während der Fahrt. Nebst einer Geldstrafe haben solche Widerhandlungen meist auch administrative Massnahmen wie Führerausweisentzüge oder Verwarnungen zur Folge.

Besorgniserregende Bilder zeigten sich dabei insbesondere auch auf der Autostrasse A8.

Das Bedienen von elektronischen Geräten oder das Ausüben von Tätigkeiten, welche nichts mit der Bedienung des Fahrzeuges und der Überwachung des Strassenverkehrs zu tun haben, lohnt sich nie. Die Konsequenzen sind immer nachteilig, wobei die Folgen eines Strafverfahrens noch die geringsten sind. Werden durch solche Ablenkungen Unfälle mit Verletzten oder gar Toten verursacht, sind die Auswirkungen weit gravierender. Die persönliche Schuld, die man sich dabei auflädt, bleibt ein Leben lang.

Nebst den präventiven Kampagnen wie "lenken - statt - ablenken" werden die Ablenkungskontrollen der Kantonspolizei Obwalden weitergeführt.