Im vergangenen Jahr wurden durch die Kantonspolizei Obwalden 1344 Straftaten nach dem Strafgesetzbuch verzeichnet und damit praktisch gleich viele wie im Vorjahr. Der leichte Anstieg betrug gerade ein Prozent. Im Gegensatz dazu zeichnet sich im Bereich der Betäubungsmitteldelikte eine beachtliche Steigerung um 62 Prozent auf neu 146 bearbeitete Straftaten ab. In beiden Deliktsbereichen, sowohl Strafgesetzbuch wie auch Betäubungsmittelgesetz, verhält sich der Kanton Obwalden gegenläufig zum nationalen Trend. Sowohl schweizerisch wie auch zentralschweizerisch sind die Zahlen jeweils stagniert oder gesunken. Auch in Obwalden gesunken sind die erfassten Widerhandlungen gegen das Ausländer- und Integrationsgesetz.
Als sehr erfreulich kann auch im Berichtsjahr 2019 die hohe Aufklärungsquote im Kanton Obwalden bezeichnet werden. Während sie schweizweit bei 39.2 Prozent liegt, weist Obwalden eine Aufklärungsquote von 53.7 Prozent für Straftaten nach dem Strafgesetzbuch aus.
Steigerung bei den Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz
Die deutliche Zunahme im Bereich der Betäubungsmitteldelinquenz erklärt sich unter anderem aufgrund einer verstärkten Schwerpunktlegung in diesem Bereich. Sie ist umso beachtlicher, als der reine Besitz von Cannabisprodukten unter zehn Gramm nicht mehr bestraft und damit auch nicht mehr in der Kriminalstatistik ausgewiesen wird. Weiterhin sind Cannabisprodukte mit dem Wirkungstyp THC jedoch illegal und deren Besitz verboten.
Gegenläufiger Trend bei den Einbrüchen
Bei den Vermögensdelikten wurden im Berichtsjahr insgesamt leicht weniger Delikte registriert. So wurden 724 Straftaten bearbeitet. Im Vergleich zur Kriminalstatistik 2018 ist das ein Rückgang um fünf Prozent. Namentlich die Zahl der Einbruchdiebstähle jedoch ist, gegenläufig zum schweizerischen und zentralschweizerischen Trend, zum zweiten Mal in Folge angestiegen. In der mehrjährigen Betrachtung ist sie jedoch immer noch sehr tief. Auch im Bereich der Einbruchsdelikte weist der Kanton Obwalden erfreulicherweise eine sehr hohe Aufklärungsquote aus, welche mit 38.2 Prozent mehr als doppelt so hoch liegt wie im schweizerischen Durchschnitt.
Weiterhin viele Betrügereien über Telefon und Internet
Beinahe wieder auf dem Stand von 2017 (51) sind mit 55 Delikten zudem auch die Betrugszahlen. Das entspricht einem Rückgang von 18 Prozent zum Vorjahr. Viele Betrugsversuche, namentlich über das Telefon oder das Internet, werden jedoch, mangels Schädigung und weiterer Hinweise, nicht formell registriert. Dies zeigt, dass viele Obwaldnerinnen und Obwaldner inzwischen gut für die Thematik sensibilisiert sind. Trotzdem sind diese Betrugsformen, begünstigt durch die modernen Kommunikationstechnologien, insgesamt seit Jahren zunehmend und ihre Verfolgung, bedingt durch die Tatmittel und die oft internationalen Bezüge, sehr aufwändig und oft aussichtslos.