Nach der Sommerzeit, wenn der Berufsverkehr mit der Dämmerung zusammenfällt, gibt es vermehrt Verkehrsunfälle mit Wildtieren. Vor allem während der Brunft verhalten sich Wildtiere oft impulsiv und können unkontrolliert auf die Strasse laufen. Solch ein plötzlicher Wildwechsel auf der Fahrbahn ist für Autofahrer eine Schrecksekunde. Doch wie reagiert man richtig? Ein Ausweichmanöver hat oft schlimmere Folgen als der direkte Zusammenprall mit dem Tier. Daher ist es sehr wichtig, in Wildwechselgebieten die Geschwindigkeit zu reduzieren, um einen Unfall möglichst zu vermeiden. Achtung: Auf ein Reh oder einen Hirsch folgt häufig ein weiteres Tier.
Verhalten vor und beim Auftauchen eines Wildtieres:
- Fernlicht einschalten und Strassenränder beobachten: Die Augen von Wildtieren reflektieren das Licht. Dadurch kann herannahendes Wild früh erkannt werden.
- Warnschilder "Wildwechsel" beachten und in diesen Zonen die Geschwindigkeiten reduzieren.
- Licht auf Abblendung schalten: Wenn ein Wildtier erkannt wird, sofort auf Abblendlicht umschalten, denn helles Fernlicht kann Tiere verwirren und ihre Orientierung beeinträchtigen.
- Geschwindigkeit verringern: Reduzieren Sie sofort die Geschwindigkeit und versuchen Sie, das Tier durch Hupen zu verscheuchen.
- Achten Sie auf weitere Tiere: Wenn ein Tier die Strasse überquert, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass noch weitere folgen.
- Verhalten beim Zusammenprall mit einem Wildtier:
- Bremsen: Nutzen Sie die maximale Bremsleistung.
- Lenkrad festhalten: Halten Sie das Lenkrad sicher und lassen Sie sich nicht zu einem abrupten Lenkmanöver verleiten.
- Fahrspur halten: Bleiben Sie in der Fahrspur und vermeiden Sie panikartige Ausweichmanöver, die zu gefährlichen Situationen führen können.
Verhalten nach einem Wildunfall:
- Sicherung der Unfallstelle: Schalten Sie die Warnblinkanlage ein und sichern Sie die Un- fallstelle mit einem Pannendreieck, um andere Verkehrsteilnehmer zu warnen und mögli- che weitere Kollisionen zu vermeiden.
- Polizei benachrichtigen: Wildunfälle sind meldepflichtig. Die Polizei verständigt Fach- leute wie Wildhüter, Jäger oder Tierärzte, die das weitere Vorgehen koordinieren.
- Tier nicht anfassen: Nähern Sie sich dem verletzten Tier nicht. Warten Sie auf die eintref- fenden Experten, die die Situation professionell einschätzen und handeln können.
Die richtige Reaktion in solchen Momenten schützt Leben und minimiert die Gefahr schwerer Unfälle. Verkehrsteilnehmende sollten sich bewusst sein, dass ein umsichtiger Umgang in Wildwechselgebieten entscheidend ist, um gefährliche Situationen zu vermeiden.